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Der größte Binnensee des Iran

Der Urmiasee (persisch دریاچه‌ى ارومیه) ist der größte Binnensee des Iran. An dem See liegt die Stadt Urmia. Deren Name leitet sich von den syrisch-aramäischen Wörtern ur für „Stadt“ und mia für „Wasser“ ab und bedeutet „Stadt am Wasser“.

Der See war bis vor wenigen Jahren 140 km lang, 55 km breit und hatte eine Fläche von 5.470 km² (zehnmal größer als der Bodensee) bei einer durchschnittlichen Tiefe von nur rund 7 m. Der tiefste Punkt lag in 16 m. Sein Wasserspiegel lag auf 1.280 Metern Höhe. Der Salzgehalt des Sees beträgt bis zu 30 %, was etwa dem Salzgehalt des Toten Meeres entspricht. Neuere Messungen von 1999 zeigen aber eine Salinität von 21 bis 23 % an. Er bietet damit so gut wie keinen höheren Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Dem hohen Salzgehalt trotzen allerdings Salinenkrebse. Der See hat keinen Abfluss und bildet – ähnlich wie der in der Türkei liegende Vansee – einen riesigen Steppensee. An seinen Ufern finden sich häufig Salzablagerungen. Im See befinden sich 102 Inseln.

Der See entwässert ein Gebiet von 51.000 km². Der größte Zufluss ist der Zarrine-Rūd, der im Süden in den See mündet, gefolgt vom Aji Chay, der in den östlichen Teil mündet. Daneben gibt es noch 13 größere Zuflüsse und weitere Bäche. Durchschnittlich nimmt der See pro Jahr 6,9 km³ Wasser auf. Der See zählt zu den endorheischen Gewässern (mündet nicht in ein Meer).

Durch Änderung des Miniklimas und Aufstauung der Zuflüsse sank der Wasserpegel in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich. Im Jahr 2014 war die Oberfläche des Sees bereits auf ein Drittel der ursprünglichen Oberfläche geschrumpft. Dies hat zur Folge, dass in dem verbleibenden Seewasser die Konzentration des Salzes immer größer wurde und auf über 300 g pro Liter Seewasser stieg. Dies gefährdet unmittelbar die im See lebenden Salzwasserkrebse, die die Nahrung für viele Vogelarten am See darstellen.

Die Rettungs des Sees ist jedoch in der letzten Zeit in den Focus der Politik gerückt. Der iranische Präsident Hassan Rohani hat ein Dekret für erste Rettungsmaßnahmen auf den Weg gebracht. In einem 10-Punkte-Plan sollen neben einer Erhöhung der Zuflussmenge auch die Ausbeutung des Wassers durch illegale Brunnen gestoppt werden.

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