web analytics
Dienstag , April 16 2024
defa
Home / Sehenswürdigkeit / Das Kloster Sankt Thaddäus – Qara Kelisa

Das Kloster Sankt Thaddäus – Qara Kelisa

Das Kloster Sankt Thaddäus (persisch کلیسای تادئوس مقدس یا کلیسای طاطاووس) oder die Qara Kelisa (persisch قره کلیسا) ist ein früheres armenisches Kloster, welches angeblich von Judas Thaddäus im Jahre 66 gegründet worden ist.

Es liegt in der Provinz West-Aserbaidschan im Iran und ca. 20 km südlich von Maku entfernt. Aufgrund seiner teilweise schwarzen Gesteinblöcken wurde dem Kloster Sankt Thaddäus auch der Beinamen „Schwarze Kirche“ gegeben.

Nach Überzeugung der armenischen Christen wurden das Kloster und die Kirche im Jahre 66 von Judas Thaddäus als erste Kirche der Welt gegründet. Er erlitt einen Märtyrertod und wurde in seiner eigenen Kirche beigesetzt.

Ein Erdbeben im Jahre 1319 zerstörte das Kloster fast vollständig. Die Gebäude wurden zwischen 1319 und 1329 wieder aufgebaut. Aus dieser Phase erhalten sind im östlichen Teil der Kirche der Altar- und der Hauptraum, sowie das Baptisterium.

Der in diesen Bau- und Renovierungsabschnitt fallende Zeitraum gab der Kirche den Namen, denn es wurde dunkler Stein verarbeitet. 1490 wurde die Kirche erneut renoviert. Anfang des 19. Jahrhunderts ließ der Kadschare Abbas Mirza das Kloster nochmals renovieren. Die älteren Bausteine des Klosters sind schwarz und weiß, während die neuen aus gelblichem Sandstein sind. Die Kirche ist von hohen Mauern umgeben. Die Wohn- und Versorgungsräume wurden entlang der Mauer gebaut. Ein Wirtschaftshof, mehrere Küchen, eine Mühle und eine Ölpresse sind vorhanden.

Wie viele armenische Kirchen, weist auch die Qara Kelisa Flachreliefs auf, mit denen die Außenwände geschmückt sind. Sie stellen verschiedene Heilige dar. Besonders fällt ein lebhafter Fries mit Weinranken und Tieren am neueren Gebäude auf. Diverse Häuserruinen im Inneren der Befestigungsmauer, welche an die Westmauer anschließt, legen Zeugnis ab vom klösterlichen Leben in der Vergangenheit.

Das Grab des heiligen Thaddäus liegt rechts neben dem Altar in einer Nische der Thaddäus-Kirche. Ein Einsiedler soll seine Gebeine gefunden haben und in die Kirche überführt haben. 2008 wurde das Kloster zusammen mit anderen armenischen Klöstern, wie dem Kloster Sankt Stephanos im Iran von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

Check Also

Kermanschah fasziniert als kulinarisches Reiseziel

Während der Countdown für Nowruz, die persischen Neujahrsfeiertage, läuft, ist die Provinz Kermanschah bereit, sich …