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Schlacht von Karbala

Karbela ist das Synonym für eine der größten Tragödien in der Geschichte des Islams. Im 7. Jahrhundert kam es zu einer Gewalttat, an die sich Muslime schmerzhaft erinnern: Der letzte Enkel des Propheten Mohammed wurde in Karbela ermordet. Dieser Mord gilt als eine entscheidende Zäsur in der Geschichte des Islams.

Geschichte

Yezid war der damalige Herrscher der Umayyaden. In der gesamten islamischen Welt, sei es unter den Aleviten, den Sunniten, oder Schiiten wird Yezid für seine Taten von Karbela verflucht.

Sobald Yazid Kalif wurde, sandte er einen Brief an den damaligen Gouverneur von Medina, Walid bin Utba bin Abu Sufyan, in dem er ihn aufforderte, den Treueid von Imam Husain (a.), dem amtierenden Imam der Zwölf Imame einzufordern. Walid erhielt den Brief am 27. Radschab 60 n.d.H. und forderte Imam Husain (a.) unmittelbar auf, den Treueid zu leisten. Imam Husain (a.), der bereits erste Einladungsbriefe aus Kufa erhalten hatte, verließ die Stadt, um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden, in Richtung Mekka zur Pilgerfahrt. Seine engsten Gefährten begleiteten ihn, darunter seine Schwester Zaynab, seine Söhne und Töchter sowie zahlreiche weitere nahe Verwandte. Nur Fatima Sughra konnte aus Krankheitsgründen nicht mitkommen. Selbst der neugeborene Abdullah ibn Husain (Ali Asghar) kam mit auf die Reise, wie auch Imam Husains (a.) Sohn Imam Zain-ul-Abidin (a.) und dessen Sohn Imam Muhammad Baqir (a.), der noch keine vier Jahre alt war.

Imam Husains (a.) Karawane verließ Medina am 28. Radschab 60 n.d.H. und erreichte Mekka am 4. Schaban. Ein spezieller Bote aus Kufa namens Qais ibn Muschir brachte ihm hunderte von Einladungsbriefen aus Kufa. Die dortige Bevölkerung wollte ihm den Treueid leisten. Da Imam Husain (a.) zudem von Plänen Yazids erfahren hatte, ihn in Mekka ermorden zu lassen, und jener heilige Ort geschützt werden musste, verließ er während der Riten zur Pilgerfahrt [hadsch] Mekka und wollte nach Kufa reisen. Manchen aus Medina mitgekommene Pilger, die nur wegen der Pilgerfahrt [hadsch] mitgekommen waren, verstanden Imam Husain (a.) nicht und folgten ihm nicht weiter.

Imam Husain (a.) schrieb zuvor einen Brief an die Bürger Kufas und sandte diesen Muslim ibn Aqil als seinen Botschafter vorab, welcher dort auf grausame Art und Weise von den Schergen Yazids ermordet wurde.

Am 8. Dhul-Hidscha 60 n.d.H., dem Tag des Martyriums Muslim ibn Aqils in Kufa, verließ Imam Husains (a.) Karawane Mekka, ohne die Riten der Pilgerfahrt vollendet zu haben. In der kleinen Oase namens al-Thalabiya wurde Rast gemacht. Der Gefährte Qais ibn Muschir wurde losgeschickt, um die baldig bevorstehende Ankunft Imam Husains (a.) in Kufa anzukündigen. Derweil erfuhren sie von der Lage in Kufa und der Ermordung Muslim ibn Aqils. Auch dessen beiden Söhne Muhammad und Ibrahim wurden in Kufa ermordet.

Die Karawane wollte daraufhin abziehen. Aber ein Kommandant von Yazids Truppen mit dem Namen Hur sollte das verhindern. Er gehörte zu denen, die später auf die Seite Imam Husains (a.) wechselten und sich für ihn aufopferten, als es am zehnten Tag des Monats Muharram zum Höhepunkt der Tragödie kam. Imam Husain (a.) und seine mindestens 72 Gefährten – wie es in vielen Quellen dargestellt wird – darunter Frauen, Kinder und Greise, stellten sich einigen Zehntausend bestausgerüsteten Soldaten Yazids. Das Ziel war die Verteidigung der Wahrheit durch Aufopferung des eigenen Lebens.

Aschura

Die ausführliche Geschichte von Aschura ist voller Helden, wie die Geschichten von Muslim bin Ausadscha, Habib ibn Mudhahir, John ibn Huwai, Zuhair ibn Qain, Aun und Muhammad ibn Dschafar, Burair Hamdani, Qasim ibn Hasan, Abbas ibn Ali, Ali Akbar, Abdullah ibn Ali und viele andere mehr (siehe auch Liste der Märtyrer von Aschura). Die Einzelereignisse werden bei den Namen der Teilnehmer erwähnt. Der von Yazid eingesetzte Kommandeur der Feinde der Ahl-ul-Bait (a.) war sein Gouverneur Ibn Ziad und dessen Oberkommandierender in Karbela war Umar ibn Saad.

Viele Muslime gedenken der Ereignisse in Trauerzeremonien zu Muharram zuweilen auch in einem Trauerschauspiel [taziye].

Imam Husain (a.) selbst übergab die Verantwortung des Imamats kurz vor seinem eigenen Martyrium seinem wegen schwerer Krankheit im Zelt liegenden Sohn Imam Zain-ul-Abidin (a.). Vor seinem eigenen Martyrium war er allein mit seinem Pferd Dhul-Dschinan auf dem Schlachtfeld und wurde nach manchen beim Ritualgebet, nach anderen unmittelbar im Anschluss von hinten ermordet. Der Kopf Imam Husains (a.) wurde aufgespießt und verschleppt. Es war vor allem Zaynab (a.), welche die Ereignisse der Nachwelt weiter erzählte unter anderem in ihrer Rede in Kufa. Ihre prägnanteste Beschreibung war: Nichts außer Schönheit habe ich gesehen. In Folge der Ereignisse starb auch noch Imam Husains (a.) Tochter Sukaina bint Husain.

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