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Echos der Vergangenheit: Stucktafel einer sassanidischen Dame

Die abgebildete Stucktafel aus der Sassanidenzeit in einem zentralen Quadrat zeigt die Büste einer lächelnden Frau – vermutlich einer sassanidischen Prinzessin, wie ihr kunstvoller Schmuck vermuten lässt. Sie wurde in Tepe Hessar in Damghan (heute Provinz Semnan) ausgegraben und stammt aus dem späten 6. oder frühen 7. Jahrhundert n. Chr.

Ein Diadem oder Band umschließt das ordentlich frisierte Haar, während drei Schnüre scheinbar kugelförmiger Perlen eine Halskette mit einem rautenförmigen Anhänger bilden, der von einer quadratischen Mittelperle ausgeht. Zu beiden Seiten des Kopfes befindet sich ein wallendes Band. Ein Rahmen mit Blumenmuster umschließt das Mittelfeld. Diese Stucktafel wurde 1931/32 bei Ausgrabungen des Universitätsmuseums und des Pennsylvania Museum of Art unter der Leitung von Erich F. Schmidt in der Säulenhalle des Sassanidenpalastes von Tepe Hessar in Damghan entdeckt. Tepe Hissar liegt drei Kilometer südöstlich von Damghan und am Südrand des Elburs-Gebirges, und der Sassanidenpalast befindet sich etwa zweihundert Meter südwestlich des Hauptkomplexes der Stätte.

Der Fundkontext und die Vielfalt der dekorativen Stuckfragmente – geborgen an Wänden, Sockeln, Portalen, Dächern, Gewölben und den massiven Stucksäulen, zusammen mit Resten bemalter Wandverkleidungen und polychromer Wandmalereien – zeigen, dass die Säulenhalle der am kunstvollsten verzierte Teil des Palastes war. Diese Stuckdekorationen zeigten komplizierte Motive, darunter Wildschweine, eine Frauenbüste, Hirsche und Hirschkühe, Pflanzenmuster und eine Figur von vermutlich heraldischer Bedeutung, die aus sassanidischen ikonografischen Elementen und anderen symbolischen Darstellungen zusammengesetzt war. Wie in anderen Palästen dieser Zeit wurde Gips häufig sowohl für Verkleidungen als auch für Verzierungen verwendet. Die Stuckornamente wurden überwiegend modelliert, typischerweise in quadratischer oder runder Form, gelegentlich auch in Zinnenform, bevor sie an den Wänden befestigt wurden. Die kombinierte Verwendung von Stuckreliefs und Wandmalereien ist ein charakteristisches Merkmal der sassanidischen Architektur und findet sich nicht nur in palastartigen Innenräumen, sondern auch in rituellen, religiösen und privaten Bauten. Die weit verbreitete Verwendung architektonischer Ornamente zieht sich durch die gesamte kulturelle Bandbreite der sassanidischen Zeit, von Zentralasien bis Mesopotamien. Ein bedeutender Teil dieses künstlerischen Stils und der Ornamenttradition der zentralasiatischen Region ist an Orten wie Pandschakent zu sehen. Die Tradition der Wanddekoration findet sich in Pandschakent, wie auch in Persien und Mesopotamien, in öffentlichen Gebäuden (Kultstätten) und in den Privathäusern der Stadtbewohner.

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