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Mehr als ein Mythos: Schahnameh, eine Säule der persischen Literatur

Das Schahnameh, Ferdowsis längstes Epos der Welt, erzählt die antike Vergangenheit des Iran. Neue Übersetzungen stellen Lesern weltweit seine legendären Geschichten und Helden vor.

„Schahnameh“ von Ferdowsi ist eines der Bücher der iranischen Literatur, die man unbedingt lesen sollte. Die Gedichte wurden in mehrere Sprachen übersetzt, darunter Englisch und Französisch.

Literatur und insbesondere Poesie sind ein zentraler Bestandteil der jahrtausendealten iranischen Kultur. Sie nehmen im iranischen Volk einen sehr hohen und wichtigen Stellenwert ein.

Ferdowsis großes Werk, das Schahname (Buch der Könige), leuchtet hell wie ein Stern in der umfangreichen und wunderschönen Sammlung persischer Schriften.

Das Schahname ist ein Buch mit epischen Gedichten des berühmten iranischen Dichters Ferdowsi. Es erzählt die historischen Geschichten des Iran aus der Zeit vor dem Islam.

Das Schahname ist das längste epische Gedicht der Welt, das von einer einzigen Person verfasst wurde. Es ist das wichtigste Epos für persischsprachige Völker und umfasst die frühe Geschichte des Iran.

Schahnameh hat viele Dichter inspiriert, die neue Gedichte in persischer Sprache schreiben.

Er verbrachte 30 Jahre damit, sein großartiges Buch „Schahname“ zu schreiben. Damit unternahm er einen sehr wichtigen Schritt zum Schutz und zur Rettung der persischen Kultur und Sprache.

Mit mehr als 60.000 Versen ist das Schahname eines der bedeutendsten epischen Bücher weltweit. Es enthält die Mythen, Legenden und die Geschichte früher iranischer Königreiche wie der Pischdadischen, Kayanischen, Parthischen und Sassaniden.

In Wahrheit ist das Schahname wie ein Liebesbrief. Es ist ein Brief voller großartiger, epischer Bilder, tiefer Gedanken, geheimnisvoller Schönheit, Liebe zum eigenen Land, Sorge um alle Menschen, Ritterlichkeit, Tapferkeit und Liebe zur Freiheit.

Abulqasim Firdowsi Tusi, oder Ferdowsi, wurde um 940 n. Chr. im Dorf Paj im Nordwesten des Iran geboren. Dieser Ort liegt in der heutigen Provinz Nord-Chorasan. Er starb um 1020 n. Chr.

Die berühmteste Geschichte, die im Schahname erzählt wird, ist „Rostams sieben Arbeiten“.

Rostam ist der ultimative Superheld der antiken persischen Mythologie. Man kann ihn als die iranische Version des Herkules betrachten – allerdings mit viel mehr Poesie und einem legendären Pferd namens Rachsch.

Die legendäre Geschichte von Rostams sieben Aufgaben ist eine der berühmtesten Geschichten im Schahname.  

Diese Erzählung, die vielen Iranern bekannt ist und weltweit geschätzt wird, schildert anschaulich Rostams heldenhafte Bemühungen, den iranischen König Keykavus aus den Fängen des Weißen Dämons zu befreien.

Auf seiner beschwerlichen Reise muss sich Rostam sieben großen Herausforderungen stellen, die jeweils seinen Mut, seine Stärke und seine Widerstandsfähigkeit unter Beweis stellen.

Sein erster Kampf ist eine erbitterte Konfrontation mit einem Löwen an der Seite seines treuen Pferdes Rakhsh.

Anschließend durchquert er eine raue und unerbittliche Wüste, kämpft gegen einen furchterregenden Drachen und besiegt einen gefährlichen Zauberer. Der Held bekämpft weiterhin die Nachkommen von Mrazban, duelliert sich mit dem mächtigen Arzhang Div und stellt sich schließlich in einer entscheidenden Schlacht dem Weißen Dämon.

Diese Episoden sind reich an komplizierten Details und schaffen eine fesselnde Erzählung, die die Spannung und Bewunderung von Geschichtenerzählern und Lesern gleichermaßen steigert.

Über ihren spannenden Inhalt hinaus bietet die Geschichte einen tiefen Einblick in die kulturellen Werte, den Heldenmut und die spirituellen Überzeugungen des Iran und spiegelt den beständigen Geist der persischen Tradition wider.

Rostams legendäre sieben Arbeiten bleiben ein wesentlicher Teil des kulturellen und literarischen Erbes des Iran und veranschaulichen die zeitlose Kraft von Mythen und Heldentum.

Die französische Version von Ferdowsis Schahnameh, genannt „Persisches Buch der Könige“, wurde in Frankreich veröffentlicht. Sie wurde von Pierre Lecoq übersetzt und vom Verlag Les Belles Lettres herausgegeben.

Die englische Version des Meisterwerks mit dem Titel „Das Epos der persischen Könige“ wurde von Ahmad Sadri übersetzt.

Das Schahname ist so viel mehr als ein altes Buch mit Geschichten. Es ist das Herz Persiens, eingefangen in Tinte und Versen. Ferdowsi schrieb nicht nur Gedichte; er baute eine Brücke durch die Zeit.

Er nahm die Mythen, die Geschichte und die Sprache einer Zivilisation, die vom Aussterben bedroht war, und machte sie unsterblich. Dreißig Jahre lang verwebte er Geschichten von Dämonen und Königen, von Vaterlandsliebe und Freiheitskampf und sorgte so dafür, dass die persische Identität eine dauerhafte Heimat fand.

Seine größte Schöpfung, der Held Rostam, und die spannende Saga der Sieben Arbeiten sind ein perfektes Beispiel.

Es ist nicht nur ein aufregendes Abenteuer; es ist eine Lektion in Sachen Mut, Loyalität und Widerstandsfähigkeit. Es zeigt uns, was es bedeutet, sich für eine größere Sache unmöglichen Herausforderungen zu stellen.

Aus diesem Grund ist das Schahname nie in Vergessenheit geraten. Es lebt in den Herzen der Persischsprachigen weiter und ist ein Zeugnis ihrer reichen Kultur.

Und jetzt wird dieser Schatz durch die wunderbare Arbeit der Übersetzer für die Welt erschlossen.

Da neue englische und französische Ausgaben in den Buchläden von Paris bis New York erscheinen, können Menschen überall Rostam und sein legendäres Pferd Rakhsh entdecken. Sie können etwas über die tiefen kulturellen Werte erfahren, die den Iran seit Jahrhunderten prägen.

Bericht von Tohid Mahmoudpour, aus dem englischen, irankultur.com 

 

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