Die persische Übersetzung des Buches „Hegel und die Grundlagen der Literaturtheorie“ von MR Habib ist in den Buchhandlungen des Landes erschienen.
Edris Ranji hat das Buch übersetzt und der Qoqnoos-Verlag hat es auf 520 Seiten herausgebracht.
Haben die verschiedenen Formen der Literaturtheorie – Dekonstruktion, Marxismus, New Historicism, Feminismus, Postkolonialismus und Cultural/Digital Studies – Gemeinsamkeiten? Wenn ja, was sind die Grundprinzipien dieser Theorie? Welche ideologische Ausrichtung hat sie? Kann sie uns noch heute zum Verständnis grundlegender intellektueller und ethischer Dilemmata unserer Zeit dienen? Diese Fragen bereiten sowohl Studierenden als auch Lehrenden der Literaturtheorie nach wie vor Kopfzerbrechen.
Habib findet die Antworten in den weitgehend unbeachteten Wurzeln der Theorie im Denken des deutschen Philosophen Hegel, dessen Erkenntnisse bis heute die Grundlagen der Theorie prägen. Habib erklärt Hegels komplexe Ideen und wie sie die Geistesgeschichte des letzten Jahrhunderts durchdrungen haben.
Dieses ursprünglich im Jahr 2019 veröffentlichte Buch ist für Lehrer und Studenten der Literatur, Literaturtheorie und Ideengeschichte interessant, da es Aufschluss darüber gibt, wie unsere moderne Welt entstanden ist und wie wir die wichtigsten Themen unserer Zeit besser verstehen können.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) war ein deutscher Philosoph und eine bedeutende Persönlichkeit in der Tradition des deutschen Idealismus. Sein Einfluss auf die westliche Philosophie erstreckt sich über ein breites Themenspektrum – von metaphysischen Fragen der Erkenntnistheorie und Ontologie über die politische Philosophie bis hin zur Kunstphilosophie.
Hegel wurde in Stuttgart geboren. Sein Leben umfasste die Übergangszeit zwischen Aufklärung und Romantik. Sein Denken wurde von der Französischen Revolution und den Napoleonischen Kriegen geprägt, Ereignisse, die er aus philosophischer Perspektive interpretierte. Seine akademische Karriere gipfelte in der Berufung auf den Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Berlin, wo er bis zu seinem Tod eine herausragende intellektuelle Persönlichkeit blieb.
In seinem gesamten Werk bemühte sich Hegel, die seiner Ansicht nach in der modernen Philosophie weit verbreiteten Dualismen zu korrigieren. Seine wichtigste Leistung war die Entwicklung eines umfassenden philosophischen Systems, das oft als absoluter Idealismus bezeichnet wird und die Realität als einheitliches Ganzes betrachtet.
Hegels charakteristisches Verfahren, oft als dialektisch oder spekulativ bezeichnet, beurteilt Begriffe und Bewusstseinsformen nach ihren eigenen inneren Kriterien und deckt so ihre Widersprüche und Einseitigkeiten auf. Dies führt zu ihrer Auflösung in einer höheren, umfassenderen Einheit, die das ursprüngliche Stadium zugleich aufhebt und bewahrt. Seine Hauptwerke, darunter die „Phänomenologie des Geistes“ (1807) und die „Wissenschaft der Logik“ (1812–1816), beschreiben diese systematische Sichtweise im Detail. In seiner politischen Philosophie stellte er die berühmte Behauptung auf, dass „die Weltgeschichte ein Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit“ sei.
Hegels Einfluss war tiefgreifend und spaltend. Nach seinem Tod spalteten sich seine Anhänger in rivalisierende „rechte“ und „linke“ Hegelianerlager. Die Linke, darunter Ludwig Feuerbach und Karl Marx, adaptierte seine dialektische Methode für ihre materialistische Gesellschaftskritik. Im 20. Jahrhundert wurde sein Denken in Traditionen wie dem französischen Hegelianismus und der Kritischen Theorie weiterentwickelt und wurde zu einem wichtigen Bezugspunkt des Existentialismus.
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