Die iranische Stadt Kaschan blickt auf eine über 7.500-jährige Geschichte zurück und gehört heute zu den beliebtesten Reisezielen des Landes.
Die antike Stätte Tappe Sialk belegt, dass die Ursprünge von Kaschan bis zu 7.500 Jahre in die Vergangenheit reichen. Archäologische Funde machen deutlich, dass Kaschan zu den ältesten bekannten menschlichen Siedlungszentren zählt, deren historisches Gefüge bis heute erhalten geblieben ist. Die Stadt bietet daher eine Vielzahl faszinierender Sehenswürdigkeiten, von denen einige hier vorgestellt werden.
Der Fin-Garten
Einer der schönsten und beliebtesten Orte Kaschans ist der Fin-Garten – ein perfektes Beispiel für die traditionelle persische Gartenbaukunst. Historisch bedeutend, wurde dieser prachtvolle Garten in verschiedenen Epochen – von der Zeit der Buyiden (934–1062 n. Chr.) bis zur Ilchane (1256–1335 n. Chr.) – ausgebaut und teilweise restauriert. Zwei historische Bäder im südlichen Bereich des Gartens sind besonders hervorzuheben: das größere wurde unter Fath-Ali Schah Qadschar (reg. 1797–1834) errichtet, das kleinere stammt aus der Zeit der Safawiden (1501–1736).
Die Große Moschee (Masdschid-e Dschāmeʿ)
Das älteste religiöse Bauwerk Kaschans ist die Große Moschee, die auf die Zeit der Seldschuken (1037–1194) zurückgeht. Über die Jahrhunderte hinweg wurde sie immer wieder restauriert. Besonders beeindruckend sind die kalligrafischen Inschriften an ihren Wänden – ein wertvolles Zeugnis islamischer Kunst und Spiritualität.
Feuertempel von Niasar
In den Höhen von Niasar befindet sich ein gut erhaltener Feuertempel aus der Zeit der Sassaniden (224–651 n. Chr.). Der Tempel mit seinen vier Bögen, auch „Tschahār Qapu“ oder „Vier Tore“ genannt, diente einst als Zeremonienstätte der zoroastrischen Glaubensgemeinschaft. Er gehört zu den ältesten und bedeutendsten erhaltenen Beispielen altiranischer Sakralarchitektur.
Die Sialk-Hügel
Für Geschichtsinteressierte und Archäologen sind die Hügel von Sialk besonders faszinierend. Die beiden Friedhöfe A und B stammen aus der Zeit vor etwa 3.500 bzw. 3.000 v. Chr. und offenbaren verschiedene Kulturschichten. Die dort entdeckte Zikkurat – vollständig aus Lehm und Ton gefertigt – wurde nach einem schweren Regenfall vor rund achtzig Jahren freigelegt und gilt heute als eines der wichtigsten prähistorischen Zeugnisse Irans.
Haus der Borudscherdis
Kaschan ist berühmt für seine historischen Häuser mit einzigartiger Architektur. Besonders hervorzuheben ist das Haus der Familie Borudscherdi, das während der Qadscharenzeit (1789–1925) erbaut wurde. Markant sind die symmetrischen Windtürme und das kuppelförmige Dach über dem Hauptsaal, die das Haus zu einem Meisterwerk traditioneller Baukunst machen.
Die Höhle von Niasar
Ein faszinierendes Naturdenkmal in der Nähe des Dorfes Niasar ist eine von Menschenhand gegrabene Höhle, deren Entstehung auf etwa 2.000 Jahre geschätzt wird. Diese vollständig ausgehöhlte Grotte gilt als eine der kuriosesten Touristenattraktionen der Region.
Qamsar
Qamsar ist eine der reizvollsten Regionen Kaschans und berühmt für seine wohlriechenden Rosen und die traditionelle Herstellung von Rosenwasser. Im Frühling verwandelt sich das Gebiet in ein duftendes Paradies, das Besucher aus aller Welt anzieht. Das Blütenmeer der Damaszener-Rosen, die frische Bergluft und die festlichen Rosenwasser-Zeremonien machen einen Besuch in Qamsar zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Dorf Abyaneh
Das Dorf Abyaneh ist eines der außergewöhnlichsten und traditionsreichsten Dörfer Irans. Mit seiner gut erhaltenen roten Lehmbauweise, den geschnitzten Holzfenstern, dem milden Klima und seiner reichen Kultur zieht es jährlich zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland an. Die Häuser sind terrassenförmig an den Berghang gebaut und bieten einen eindrucksvollen Anblick historischer iranischer Dorfarchitektur.
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