Das Tourismusministerium der Vereinten Nationen hat am Freitag drei iranische Dörfer zu den 52 besten Tourismusdörfern der Welt für 2025 gezählt und dabei ihr reiches kulturelles Erbe, ihre historische Bedeutung und ihr Engagement für nachhaltigen Tourismus gelobt.
Die Ankündigung erfolgte im Rahmen einer besonderen Zeremonie in Huzhou, China, bei der ländliche Gemeinden auf der ganzen Welt hervorgehoben wurden, die lokale Traditionen bewahren, die natürliche Umwelt schützen und durch Tourismus wirtschaftliche Möglichkeiten fördern.
Die ausgewählten iranischen Dörfer Kandelous in der Provinz Mazandaran, Soheili auf der Insel Qeshm und Shafiabad in der Provinz Kerman bieten Einblicke in die Vielfalt der iranischen Landschaften, die sich von den Wäldern im Norden über die Wüsten im Zentrum bis hin zu den Küstenregionen im Süden erstrecken.
Soheili auf der südiranischen Insel Qeshm hat sich zu einem Vorreiter im Ökotourismus und gemeindebasierten Naturschutz entwickelt. Die Dorfbewohner schützen aktiv die Hara-Mangrovenwälder, fördern umweltfreundliches Bootfahren und begrüßen Besucher mit Meeresfrüchten aus der Region, Kunsthandwerk und einem klaren, sternenklaren Nachthimmel. Die Fischer von Soheili haben ihre Lebensgrundlage in eine umfassende Meeresschutzbewegung umgewandelt und stehen damit für ein verantwortungsvolles Verhältnis zwischen Mensch und Natur.
Kandelous, eingebettet in die üppigen Hänge des Elburs-Gebirges, ist eine der ältesten ländlichen Siedlungen im Norden des Iran. Sie ist berühmt für ihre traditionellen Steinhäuser, ihr Kunsthandwerk und ihre Wanderwege durch die alten Hyrkanischen Wälder.
Neben einem Kulturerbemuseum beherbergt Kandelous auch ein Kräutermuseum, das die Mischung aus traditionellem Wissen und moderner Kreativität des Dorfes widerspiegelt und eine wissensbasierte ländliche Wirtschaft fördert.
Shafiabad liegt am Rande der Lut-Wüste und ist bekannt für seine Karawanserei aus der Kadscharenzeit und die beeindruckenden Sanddünen und riesigen Kaluts, natürliche Wüstenformationen, die durch Winderosion geformt wurden. Diese Sehenswürdigkeiten ziehen Fotografen und Reisende aus aller Welt an.
„Unsere besten Tourismusdörfer 2025 heben Gemeinden hervor, die daran arbeiten, ihr kulturelles Erbe zu schützen, ihre natürlichen Ressourcen zu bewahren und durch den Tourismus wirtschaftliche Möglichkeiten zu schaffen“, sagte Zurab Pololikashvili, Generalsekretär des UN-Tourismus.
Das Programm „Best Tourism Villages“ des UN-Tourismusprogramms zeichnet ländliche Reiseziele weltweit aus, die sich durch Widerstandsfähigkeit, Innovation und nachhaltige Entwicklung im Tourismus auszeichnen. In diesem Jahr wurden 52 Dörfer aus Afrika, Amerika, Asien, Europa und dem Nahen Osten aus über 270 Bewerbungen von 65 UN-Tourismus-Mitgliedsstaaten ausgewählt.
Der Iran, in dem es über 60.000 Dörfer gibt, wird als lebendiges Archiv der menschlichen Zivilisation beschrieben, in dem jedes Dorf eine historische Erzählung darstellt, die Menschlichkeit und Natur in Einklang bringt.
In Shafiabad beispielsweise unterstreichen von Frauen geleitete Initiativen in den Bereichen Kunsthandwerk, Restaurierung von Qanats (alten Wasserkanälen) und Ökotourismus die starke Verbindung zwischen kulturellem Erbe und sozialer Ermächtigung, stellte die iranische Tourismusorganisation fest.
Mit dieser prestigeträchtigen Auszeichnung werden Orte gewürdigt, die erstaunliche Erlebnisse bieten und gleichzeitig ihre natürliche Schönheit, ihr kulturelles Erbe und ihren lokalen Gemeinschaftsgeist bewahren.
Begeben wir uns auf eine Reise durch den Iran, um diese drei verborgenen Schätze zu entdecken.
Kandelous: Grünes Paradies im Norden des Iran
Das Dorf Kandelous in der nördlichen Provinz Mazandaran liegt an den Hängen des Elburs-Gebirges und ist von uralten hyrkanischen Wäldern umgeben. Es ist ein üppiger, grüner Zufluchtsort.
Stellen Sie sich vor, Sie betreten ein lebendiges Gemälde, in dem seit Jahrhunderten lebendige Kultur, traditionelle Musik und einzigartige Architektur geschätzt werden.
Was Kandelous so besonders macht, ist seine wunderschöne Harmonie mit der Natur. Sie werden Terrassengärten sehen, die sich die Hügel hinaufziehen, ein faszinierendes anthropologisches Museum, das das lokale Leben zeigt, und Häuser, die aus natürlichen, lokalen Materialien gebaut sind.
Dieses Dorf ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Menschen in einer nachhaltigen und schönen Beziehung zu ihrer Umwelt leben können. Seine weltweite Anerkennung ist ein Beweis für die lebendige und lebendige Kultur Nordirans.
Kandelous, auch „Das verlorene Paradies“ genannt, ist für seine gut erhaltene ländliche Architektur mit Holzfenstern, Steingassen und Satteldächern bekannt.
Das Dorf verfügt über Museen, die sich Antiquitäten und Heilpflanzen widmen, und kultiviert über 250 seltene Kräuterarten.
Ein Highlight ist das von Aliasghar Jahangiri gegründete Kandelous Anthropology Museum, in dem über 8.000 Artefakte ausgestellt sind, darunter Töpferwaren, Manuskripte und landwirtschaftliche Geräte.
Dieses Museum dokumentiert ländliche Traditionen und hat maßgeblich zur Bewahrung des Wissens über die traditionellen Heilpflanzen der Region beigetragen.
Soheili: Strahlender Stern am Persischen Golf
Das am Persischen Golf gelegene Soheili ist nicht nur ein weiteres Küstendorf – es ist vielmehr ein lebendiges Beispiel für nachhaltigen ländlichen Tourismus, wo Natur, Kultur und gemeinschaftsorientierte Entwicklung in seltener Harmonie zusammenkommen.
An der südlichsten Spitze des Iran, auf der Insel Qeshm, liegt das Dorf Soheili. Diese Welt ist vom Meer geprägt. Soheili ist das Tor zu ruhigen Mangrovenwäldern, stillen Feuchtgebieten und einer Gemeinschaft, deren Lebensrhythmus von den Gezeiten bestimmt wird.
Hier leisten die Einheimischen, insbesondere Frauen und Jugendliche, Pionierarbeit im Umweltschutz. Sie nutzen leise, umweltfreundliche Boote, bauen naturfreundliche Holzhäuser und betreiben Werkstätten für wunderschönes, vom Meer inspiriertes Kunsthandwerk.
Bei einem Besuch in Soheili geht es nicht nur darum, die Wunder des Persischen Golfs zu erleben; es ist auch eine inspirierende Lektion in verantwortungsvollem Leben und der warmherzigen, maritimen Kultur des Südiran.
Shafiabad: Wüstenjuwel im Herzen des Iran
Am Rande der riesigen Lut-Wüste, nahe Kerman, erhebt sich das Dorf Shafiabad wie ein goldener Schatz. Mit seinen Lehmhäusern und alten unterirdischen Wasserkanälen (bekannt als Qanats) ist dieses Dorf ein beeindruckendes Beispiel für menschlichen Einfallsreichtum, der trotz rauer Klimabedingungen gedeiht.
Shafiabad zeigt der Welt, wie man eine Zivilisation im Einklang mit der Wüste aufbaut. Die einheimischen Frauen haben eine Schlüsselrolle bei der Wiederbelebung traditioneller Handwerkskunst und lokaler Produkte gespielt und so eine stabile Wirtschaft für ihre Gemeinde geschaffen.
Reisende erleben hier die Magie einer Wüstenwanderung unter dem weiten Himmel. Die weltweite Anerkennung symbolisiert die unglaubliche Fähigkeit der Menschen, im Herzen dieses trockenen Landes ein erfülltes Leben im Einklang mit der Natur zu führen.
Die Einbeziehung dieser drei unterschiedlichen Dörfer unterstreicht die bemerkenswerte Vielfalt des Iran – von nebligen Wäldern im Norden und Mangrovenjuwelen an der Küste bis hin zu beeindruckenden Wüstenlandschaften – und beweist, dass in jeder Ecke des Landes unvergessliche, nachhaltige Reiseerlebnisse zu finden sind.
Die Anerkennung von Kandelous, Soheili und Shafiabad durch UN Tourism unterstreicht die vielfältige Attraktivität des Iran als Reiseziel für sinnvolle Reisen.
Diese Dörfer zeigen die Vielfalt der Ökosysteme und des kulturellen Erbes des Iran, von den Hyrkanischen Wäldern bis zum Persischen Golf und der Lut-Wüste.
Ihr Erfolg zeigt, wie von der Gemeinschaft getragene Initiativen – anthropologischer Schutz in Kandelous, von Frauen geführter Ökotourismus in Soheili und Wüsten-Einfallsreichtum in Shafiabad – widerstandsfähige lokale Volkswirtschaften aufbauen, die im Einklang mit der Umwelt stehen.
Diese Auszeichnung macht den Iran zu einem wichtigen Reiseziel für umweltbewusste Reisende und beweist, dass die ländlichen Gemeinden des Landes authentische und nachhaltige Erlebnisse bieten. Die Welt ist eingeladen, ein Land zu entdecken, in dem der Tourismus Dorf für Dorf den Erhalt, die Inklusivität und die interkulturelle Vernetzung fördert.