Sonntag , November 2 2025
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Iranisches Kino: Die Villen-Bewohnerinnen

Vahid Nazarbeigi | Während des Iran-Irak-Krieges wohnten einige Familien der iranischen Soldaten in Villen nahe der Frontlinie und warteten darauf, ihre Lieben zu sehen. Aziz und ihre Enkelkinder besuchen den Komplex, um ihren Sohn Davoud besuchen zu können. Nach ihrer Ankunft beginnen neue Abenteuer

Name des Films auf Deutsch: Die Villen-Bewohnerinnen
Name des Films auf Englisch: Villa Dwellers
Name des Films auf Persisch: ویلایی‌ها  Vilaieha
Regie: Monir Gheidi
Autoren: Monir Gheidi – Arslan Amiri
Darsteller: Parinaz Izadyar – Tannaz Tabatabaei – Soraya Ghasemi – Sabre Abar – Ali Shadman – Anahita Afshar.
Erscheinungsdatum: Iran, 2017
Auszeichnungen: Crystal Simorgh für das beste Drehbuch, die beste Musik und die besten visuellen Effekte beim 35. Fajr Film Festival, erfolgreiche Teilnahme an verschiedenen internationalen Festivals wie Kerala, Indien, Dhaka, Bangladesch, Frauenfestival der Türkei, Varna, Bulgarien, Asiatisches Filmfestival von Spanien, Asiatisches Filmfestival von Bukarest in Rumänien. Und der zweite Preis des Iranischen Film Festivals in Vitre Frankreich.
Filmgenre: Heilige Verteidigung
Hauptthemen: Widerstand

Handlung:
Mitten im Iran-Irak-Krieg wird ein Werkstattkomplex in ein Krankenhaus umgewandelt und die angrenzende Wohnstadt zum Wohnort für die Familien der Soldaten. Der Film Villen-Bewohnerinnen erzählt die Geschichte von Frauen, die ihre Heimat verließen und in diese Stadt kamen, um ihren Männern zumindest ein wenig näher zu sein und am Krieg teilzuhaben.

Filmgeschichte, Kurzliner:
Im Jahr 1986 (1365 im iranischen Kalender), als der Krieg ausbrach, ließ sich eine Gruppe von Kämpferfamilien in einer Villenstadt in der Nähe von Andimeschk nieder. Diese waren die vor der Revolution die Residenz der Arbeiter der Eisenbahn und nicht allzu weit von der Kriegsfront entfernt. So konnten sie beim Feldlazarett helfen und eine unterstützende Rolle hinter der Front spielen und ihre Lieben leichter sehen und ihnen Mut machen.

Junge und alte Frauen, die einen Ehepartner oder ein Sohn an vorderster Front haben und mit den Gedanken bei Ihnen sind, leben im Viertel gemeinsam, um so auch ihr Kummer zu lindern. In der Zwischenzeit kommt Sima (gespielt von Tanaz Tabatabai) in der Villen-Stadt an. Eine Frau, die kein Verständnis dafür hat, dass ihr Mann an die Front geht, und die gekommen ist, ihre Kinder von ihrer Großmutter (gespielt von Soraya Ghasemi) zurückzuholen und mitzunehmen. Andererseits versucht Frau Khairi (gespielt von Parinaz Izdiyar), die Kommandantin der Basis, für Frieden in den Villen zu sorgen. Am Ende wartet Sima in der Villen-Stadt darauf, dass ihr Mann von der Front kommt, damit sie mit ihm über ihre Zukunft und ihr Leben sprechen kann.

Filmanalyse:
Der Film Die Villenbewohnerinnen, der erste Film von Monir Gheidi, beschäftigt sich mit der Frage der Beteiligung von Frauen an den acht Jahren der heiligen Verteidigung. Eines der herausragenden Merkmale des Films ist die Darstellung der Präsenz von Frauen im Bereich der heiligen Verteidigung. Daher kann dieser Film als einer der Filme des iranischen Kinos angesehen werden, in dem fast alle Helden und Charaktere Frauen sind.

Frauen, die aus Sicht einer Frau hinter dem Schlachtfeld und in Abwesenheit ihrer Ehemänner leben und dramatische Situationen erleben. Irgendwo im Film Villenbewohnerinnen gibt es Szenen, in denen Frauen sehnsüchtig auf Neuigkeiten von ihren Kriegerfrauen warten und wann immer jemand von der Frontlinie des Krieges in die Villen kommt, überbringt er die Botschaft vom Märtyrertod einer dieser Kriegerfrauen. Der Film „Villenbewohnerinnen“ erzählt die Geschichte der Geduld iranischer Frauen während der acht Jahre der heiligen Verteidigung, die in Abwesenheit ihrer Ehemänner ihre Familien und Kinder mit Selbstaufopferung unterstützten und versorgten und viele Nöte und Schwierigkeiten im Leben aushielten.

Der spirituelle Wert dessen, was iranische Frauen in dieser Zeit der Geschichte getan haben, besteht nicht weniger darin, auf den Schlachtfeldern zu sein und ihr Land zu verteidigen. Generell kann man sagen, dass die Rolle der Frau auf den Schlachtfeldern eines der interkulturellen und dramatischen Themen ist, die in einigen Filmen auf der ganzen Welt diskutiert werden. Der besondere, delikate und spirituelle Blick, der diesem Thema im Film „Villenbewohnerinnen“ verliehen wird, hat diesen Film jedoch zu einem der wertvollsten Werke des iranischen Kinos gemacht, das neben der sozialen und historischen Auseinandersetzung mit dem Thema des Krieges und seiner Folgen auch als eines der kostbarsten und wertvollsten Werke des iranischen Kinos gilt. Es ist eine Hommage an alle Familien der Soldaten und Ehefrauen der Märtyrer.

Trailer:

 

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Feier des iranischen Kinos: vier Jahrzehnte weltweite Anerkennung

Feier des iranischen Kinos: vier Jahrzehnte weltweite Anerkennung Am 12. September feiert der Iran den Nationalen Tag des Kinos. Seit der Islamischen Revolution 1979 hat sich das iranische Kino von einem nationalen Kulturphänomen zu einem der weltweit angesehensten und am meisten ausgezeichneten nationalen Kinos entwickelt. Das iranische Kino hat in den letzten 47 Jahren nicht nur die Hauptpreise in Cannes, Berlin, Venedig und Locarno gewonnen, sondern ist über die Oscar-Verleihung auch auf die internationalen Märkte vorgedrungen. Nach der Islamischen Revolution erlebte das iranische Kino eine Phase intensiver ideologischer und institutioneller Umgestaltung, und es entstand eine neue Filmsprache, die Einfachheit, Allegorie und eine tief menschliche Erzählweise in den Vordergrund stellte. Der internationale Durchbruch kam mit Amir Naderis „The Runner“ (1984), einer halbautobiografischen Erzählung über die Kämpfe eines Waisenjungen an der Südküste des Iran. Der Film feierte seine Premiere beim Festival der Drei Kontinente in Nantes und begeisterte das Publikum mit seinem krassen Realismus und seiner kindzentrierten Erzählweise. Bald darauf gastierte er in London, Sydney und anderen Ländern und etablierte den Iran als aufstrebende Kraft im Weltkino. Etwa zur gleichen Zeit erregte „Cold Roads“ von Masoud Jafari Jozani bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin Aufmerksamkeit und bewies damit erneut, dass iranische Filmemacher bei internationalen Jurys und beim Publikum gleichermaßen Anklang finden konnten. Die späten 1980er und 1990er Jahre markierten ein goldenes Zeitalter des iranischen Kinos, mit Abbas Kiarostami an der Spitze. 1989 wurde „Wo ist das Haus des Freundes?“ beim Filmfestival von Locarno mit dem Bronzenen Leoparden ausgezeichnet. Die unaufdringliche Geschichte eines Jungen, der das Haus seines Klassenkameraden sucht, wurde zum Symbol der neuen iranischen Filmidentität: streng, poetisch, aber universell attraktiv. Kiarostami machte mit „Durch die Olivenbäume“ (1994) dort weiter, wo er aufgehört hatte, und kam in Cannes auf die Shortlist für die Goldene Palme. Drei Jahre später legte er noch einen drauf: „Der Geschmack der Kirsche“ (1997) gewann die Goldene Palme, die höchste Auszeichnung in Cannes. Frankreich verlieh ihm später die Ehrenlegion und zählte ihn damit zu den größten Autorenfilmern der Welt. Kiarostamis Erfolg war kein Einzelfall. Auch andere iranische Filmemacher erlebten in den 1990er Jahren große Erfolge. Tahmineh Milanis „Legende eines Seufzers“ (1991), Ebrahim Forouzeshs „Das Glas“ (1992) und Jafar Panahis „Der weiße Ballon“ (1995) gewannen allesamt Preise in Locarno, Cannes und anderen renommierten Festivals. Panahis „Der Spiegel“ gewann in Locarno den Goldenen Leoparden, während Abolfazl Jalili für „Tanz des Staubes“ den Silbernen Leoparden erhielt. Diese Erfolge etablierten das iranische Kino als festen Bestandteil der großen Festivals. Während Kiarostami das iranische Kino den Filmliebhabern näher brachte, machte Majid Majidi es den Filmzuschauern weltweit bekannt. Sein Film „Kinder des Himmels“ (1997), die Geschichte zweier Kinder, die sich ein Paar Schuhe teilen, war der erste iranische Film überhaupt, der für einen Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert wurde. Nach der Nominierung erlangte das iranische Kino in Hollywood Berühmtheit und bewies seine Fähigkeit, ein weltweites Publikum mit Geschichten über Armut, Würde und Liebe zu berühren. Majidi drehte weiterhin Filme wie „Die Farbe des Paradieses“ (1999) und „Baran“ (2001), die auf Filmfestivals von Montreal bis Moskau die höchsten Preise gewannen. Anfang der 2000er Jahre waren iranische Filme auf den internationalen Festivals keine Überraschungen mehr – nur noch erwartete Höhepunkte. Die späten 2000er und frühen 2010er Jahre erlebten mit dem Aufstieg Asghar Farhadis einen neuen Höhepunkt. Sein Film „About Elly“ (2009) gewann den Silbernen Bären für die beste Regie bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin und läutete damit den Beginn einer neuen Stimme ein. Zwei Jahre später markierte „Nader und Simin – Eine Trennung“ (2011) einen Wendepunkt. Der Film gewann den Goldenen Bären in Berlin, eroberte die Festivalszene und wurde schließlich mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet – dem ersten Oscar in der Geschichte des Iran. „Der Handlungsreisende“ (2016) wiederholte dieses Kunststück und bescherte Farhadi seinen zweiten Oscar. In Cannes wurde der Film zudem mit dem Preis für das beste Drehbuch und den besten Hauptdarsteller ausgezeichnet. Mit diesem Doppelsieg reiht sich Farhadi in die seltene Gesellschaft von Filmemachern wie Ingmar Bergman und Federico Fellini ein, deren Werke das Weltkino geprägt haben. Der Einfluss des iranischen Kinos reicht weit über Cannes und die Academy hinaus. Beim Busan International Film Festival in Südkorea wurden iranische Filme wie „Deep Breath“ von Parviz Shahbazi, „Mourning“ von Morteza Farshbaf und „Poet of the Wastes“ von Mohammad Ahmadi mit FIPRESCI-Preisen ausgezeichnet. Diese Auszeichnungen unterstreichen die Vielfalt iranischer Stimmen und ihre Anziehungskraft in ganz Asien. Auch iranische Regisseure konnten in Venedig triumphieren: Shahram Mokris „Fish & Cat“ (2013) gewann den Sonderpreis für innovative Inhalte. Jüngere Filmemacher wie Saeed Roustayi („Just 6.5“) und Houman Seyyedi („World War III“) erhalten weiterhin weltweite Aufmerksamkeit und sorgen dafür, dass das iranische Kino lebendig und zukunftsorientiert bleibt. Kritiker aus aller Welt haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die Besonderheiten des iranischen Kinos in der Verwendung von Allegorien, der Fokus auf Kinder als Helden und der Fähigkeit liegen, universelle menschliche Geschichten zu erzählen. Roger Ebert beschrieb Kiarostamis Filme einmal als Filme, die „uns helfen, die Welt, in der wir leben, besser zu verstehen“. Tatsächlich ist der iranische Film eine Art kultureller Botschafter, der fundierte Bilder des iranischen Lebens bietet, um den Stereotypen der internationalen Medien entgegenzuwirken. Darüber hinaus ist die Bandbreite beeindruckend: Seit den 1980er Jahren haben alle großen Filmfestivals der Welt mindestens einmal einen iranischen Film gewürdigt. Allein die europäischen und nordamerikanischen Kinos erreichen eine ähnliche Beständigkeit. Während der Iran den Nationalen Tag des Kinos feiert, drängen seine Kinoschaffenden weiterhin auf neue Stile und Formen. Reza Dormishian und Vahid Jalilvand sind einige der Regisseure, die versuchen, den Status quo mit sozial relevanten Filmen zu durchbrechen. Die Liste der Auszeichnungen – Goldene Palme, Goldener Bär, Silberner Löwe, Goldener Leopard, Oscars – ist nicht nur eine Liste von Statuetten. Sie ist ein Beweis für die weltweite Anziehungskraft der iranischen Geschichte. Und während eine neue Generation von Filmemachern an Bord kommt, wartet die Welt gespannt auf das nächste Kapitel dieser bemerkenswerten Saga. https://www.tehrantimes.com/news/517732

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