Autorin: Fatemeh Shafiee Sarvestani | Das Muraqqaʿ-e Gulshan ist ein historisch bedeutendes persisches Album mit Miniaturmalereien, Kalligraphien und Gravuren, dessen Blätter heute über Institutionen weltweit verstreut sind. Während frühere Forschungen sich mit der künstlerischen und historischen Bedeutung dieses Werks befassten, wurde bislang kein substantieller Versuch unternommen, eine Netzwerk-Analyse anzuwenden, um die Zusammenhänge zwischen den verstreuten Folios nachzuverfolgen. Dieser Artikel untersucht das Ausmaß und die Struktur dieser Zerstreuung anhand von Katalogeinträgen, Provenienzdaten und Erwerbshistorien. Zudem werden Zugangsbarrieren für persischsprachige Wissenschaftler sowie die Rolle der Digitalisierung im Sinne eines gerechteren wissenschaftlichen Austauschs thematisiert. Die Forschung verwendet graphbasierte Netzwerkanalyse und das Paradigma der Linked Open Data, um die Verbreitung der Folios zu verfolgen und die Variabilität der Katalogisierung zu quantifizieren, die vergleichende Manuskriptforschung erschweren kann. Ziel ist es, Lücken in der Zugänglichkeit und in der Metadatenorganisation zu identifizieren. Die Ergebnisse tragen zur Manuskriptforschung bei, indem sie die Nützlichkeit computergestützter Methoden in der Provenienzforschung sowie bei benutzerorientierten Digitalisierungsinitiativen aufzeigen. Damit werden bestehende Schwächen der bisherigen Forschung adressiert und ein umfassendes Modell zur Untersuchung der Migration der Muraqqaʿ-e Gulshan-Folios in globalen Sammlungen bereitgestellt.
https://doi.org/10.22034/spektrum.2025.522813.1034
PDF: https://www.spektrumiran.com/article_223362_6c180e691e9c9c4dcbc5817c95393f62.pdf
Fatemeh Shafiee Sarvestani | Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften, Freie Universität Berlin, Deutschland