Die New York Times hat diese Woche eine neue Liste mit dem Titel „Die 100 besten Filme des 21. Jahrhunderts“ veröffentlicht. Unter den Top 50 befindet sich auch das iranische Drama „Nader und Simin – Eine Trennung“ aus dem Jahr 2011, geschrieben und inszeniert von Asghar Farhadi.
Farhadis Oscar-prämierter Film ist der einzige Film aus dem Iran, der es auf die Liste geschafft hat und belegt den 33. Platz, berichtete Honaronline.
„Nader und Simin – Eine Trennung“ platziert sich in der Liste vor bekannten Filmen wie „Die fabelhafte Welt der Amélie“ (2001) von Jean-Pierre Jeunet (Platz 41), „Inception“ (2010) von Christopher Nolan (Platz 55), „Kill Bill“ (2003, 2004) von Quentin Tarantino (Platz 61) und „Der Herr der Ringe“ (2001–2003) von Peter Jackson (Platz 87).
„A Separation“ mit Leila Hatami, Peyman Maadi, Shahab Hosseini, Sareh Bayat und Sarina Farhadi ist ein fesselndes Drama über die Auflösung einer Ehe.
Der Film spielt im heutigen Iran und handelt von einem iranischen Mittelklassepaar. Simin möchte mit ihrem Mann Nader und ihrer Tochter Termeh den Iran verlassen. Als Nader sich weigert, seinen an Alzheimer erkrankten Vater zurückzulassen, reicht Simin die Scheidung ein. Da ihr Antrag abgelehnt wird, kehrt Simin in ihr Elternhaus zurück, doch Termeh beschließt, bei Nader zu bleiben. Als Nader eine junge Frau anstellt, die ihm während der Abwesenheit seiner Frau bei der Betreuung seines Vaters helfen soll, hofft er, sein Leben werde sich wieder normalisieren. Als er jedoch entdeckt, dass die neue Haushälterin ihn belogen hat, wird ihm klar, dass mehr auf dem Spiel steht als nur seine Ehe.
Der Film feierte am 9. Februar 2011 beim 29. Fajr International Film Festival in Teheran Premiere und gewann den Crystal Simorgh Award für die beste Regie, das beste Drehbuch, die beste Kamera und den besten Tonrekorder. Außerdem erhielt er den Publikumspreis.
„Nader und Simin – Eine Trennung“ gewann 2012 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film und war damit der erste iranische Film, der diesen Preis erhielt. Bei den 61. Internationalen Filmfestspielen Berlin erhielt er den Goldenen Bären für den besten Film sowie die Silbernen Bären für die beste Hauptdarstellerin und den besten Hauptdarsteller und war damit der erste iranische Film, der den Goldenen Bären gewann. Außerdem gewann er den Golden Globe für den besten fremdsprachigen Film und den Asia Pacific Screen Award für den besten Spielfilm. Der Film wurde für den Oscar für das beste Originaldrehbuch nominiert und war damit der erste nicht-englischsprachige Film seit fünf Jahren, dem dies gelang.
Der Film wurde von der Filmkritik durchweg positiv aufgenommen. Auf Rotten Tomatoes hat er aktuell eine Bewertung von 99 Prozent, basierend auf 176 Rezensionen und einer Durchschnittsbewertung von 8,90/10. Die Website urteilt übereinstimmend: „Moralisch komplex, spannend und durchweg fesselnd, fängt ‚Nader und Simin – Eine Trennung‘ die Wirren einer zerbrechenden Beziehung mit scharfem Scharfsinn und brennender Intensität ein.“ 2025 platzierte die Website ihn auf Platz 24 der „300 besten Filme aller Zeiten“. Auf Metacritic erreichte er eine Wertung von 95 basierend auf 41 Rezensionen und war damit der am besten rezensierte Film des Jahres 2011.
Das Magazin Sight & Sound nahm den Film in seine Liste der „30 besten Filme der 2000er“ auf. Später wurde „Nader und Simin – Eine Trennung“ 2016 in einer BBC-Kritikerumfrage zum neuntbesten Film des 21. Jahrhunderts gekürt. 2018 belegte der Film Platz 21 der BBC-Liste der „100 besten fremdsprachigen Filme aller Zeiten“. 2019 rangierte der Guardian den Film auf Platz 36 seiner „100 besten Filme des 21. Jahrhunderts“. 2022 rangierte der Film bei Sight and Sound auf Platz 72 seiner „100 besten Filme aller Zeiten“ der Regisseure.
Die New York Times befragte für diese Liste über 500 Personen. Die Teilnehmer waren Menschen aus der Filmbranche und ihrem Umfeld, darunter Drehbuchautoren, Regisseure, Schauspieler und Kritiker aus aller Welt. Jeder von ihnen sollte die zehn besten Filme seit dem 1. Januar 2000 nennen. Ihre Stimmen wurden ausgewertet, um eine Rangliste der 100 Filme zu erstellen, die sich bewährt haben.
Zu den Top-3-Filmen der Liste zählen „Parasite“ (2019) von Bong Joon Ho, „Mulholland Drive“ (2001) von David Lynch und „There Will Be Blood“ (2007) von Paul Thomas Anderson.
Die Liste ist nicht nur eine Würdigung beliebter Titel; sie spiegelt auch die Entwicklung des Kinos in den letzten 25 Jahren wider, über Sprachen, Grenzen und Genres hinweg.
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