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Filmvorstellung: Von Karcheh bis Rhein

Az Karkheh ta Rhein (persisch از کرخه تا راین) ist ein iranischer Film aus dem Jahr 1993, der von Ebrahim Hatamikia mit Ali Dehkordi und Homa Rousta geschrieben und inszeniert wurde.

Saeed Razi, ein Veteran des ersten Golfkriegs, der zur Augenbehandlung nach Deutschland geht, trifft seine Schwester Leila, die seit einigen Jahren mit seiner deutschen Frau in Köln lebt. Saeed erlangt sein Augenlicht zurück und jetzt hat er eine neue und fremde Umgebung vor sich und eine Schwester, die Saeed als Fenster zu den fernen und lieben Erinnerungen der Vergangenheit betrachtet. Saeed bereitet sich auf seine Rückkehr in den Iran vor, und die Ergebnisse seiner letzten medizinischen Untersuchungen ruinieren alles.

Der Film wurde beim 11. Internationales Fadschr-Filmfestival in 9 Kategorien nominiert und gewann den Crystal Simorgh in zwei Kategorien: Bester Film und Bestes Make-up.

Filmvorstellung: Von Karcheh bis Rhein

Der Kriegsfilm als Filmgenre befasst sich mit Fragen im Zusammenhang mit Kriegen und ihren Folgen. Dieses Genre ist eines der beliebtesten Filmgenres auf der ganzen Welt, und Filmemacher, die sich auf Kriegskino konzentrieren, können eine Vielzahl unterschiedlicher Handlungssituationen wie Kriegskomödie, Kriegsbiografie, Action, Tragödie und Politik schaffen.

Der achtjährige Krieg zwischen dem Iran und dem Irak begann am 22. September 1980 und endete am 20. August 1988. Dieser Krieg, der etwa 1 Million Tote und Verwundete hinterließ, begann mit der brutalen Invasion Saddam Husseins im Iran. Daher ist der achtjährige Krieg in der iranischen Kultur als heilige Verteidigung bekannt. Das iranische Volk, das vom despotischen Herrscher seines Nachbarlandes Irak angegriffen und geschändet wurde, stand auf, um sein Land, seine Kultur und seine Religion mit all seinem Glauben und seiner ganzen Kraft zu verteidigen und um die 190.000 von ihnen starben den Märtyrertod. Neben der Tapferkeit der Menschen während des aufgezwungenen Krieges, berichteten viele iranische Filmemacher auf der Leinwand des Kinos von der Saga, die von der iranischen Jugend mit ihrem Opfer und ihrem Glauben, geschaffen wurde.

Der Film von Karcheh bis Rhein wurde 1993 von Ebrahim Hatamikia gedreht, einem der prominentesten Regisseure des Kinos der Verteidigung (Defense Cinema). Dieser Film beschäftigt sich mit den Belangen und Problemen iranischer Soldaten nach dem Krieg, die aufgrund von Kriegsverletzungen, wie z. B. Chemieangriffen, seelische Verletzungen erlitten haben und zur Behandlung in europäische Länder wie Deutschland reisen mussten.

Der Film erzählt die Lebensgeschichte von Saeed Razmandeh, einem iranischen Soldaten, der im Krieg durch chemische Bomben geblendet wurde und zusammen mit einer Gruppe seiner Kameraden zur Behandlung nach Deutschland geschickt wird. Leila ist die Schwester von Saeed und lebt seit vielen Jahren mit ihrem deutschen Mann und ihrem gemeinsamen Sohn Yunas in Deutschland. Mit dem Einsatz deutscher Fachärzte wird eines von Saeeds Augen behandelt, aber die an ihm durchgeführten Tests zeigen, dass er an einer Art von Leukämie leidet, die durch chemische Gase verursacht wird. Daher werden die Phasen der Chemotherapie von Saeed beginnen. Doch seine Behandlung blieb erfolglos und er starb schließlich als Märtyrer.

Der Film von Karche bis Rhein zeigt nicht nur die Behandlungsphasen von Saeed, sondern erzählt auch eine wunderschöne dramatische Geschichte, die sich zwischen der deutschen Familie Leilas und Saeed entwickelt. Yunus, der Sohn von Leila, ein Junge mit einem deutschen Vater und einer iranischen Mutter, wird allmählich von seinem Onkel Saeed fasziniert und stark von der Kultur der islamischen Revolution im Iran und der heiligen Verteidigung beeinflusst.

Der Film von Karcheh bis Rhein zeigt, dass Menschen- und Wertvorstellungen wie Aufopferung und Tapferkeit, die wichtigsten Merkmale der Kultur der Islamischen Revolution und der heiligen Verteidigung, über geografische Grenzen interpretiert werden können und aufgrund ihrer Universalität können diese Werte von allen freien Menschen auf der ganzen Welt verstanden werden.

Hier können Sie zudem die Filmmusik des Filmes Von Karche bis Rhein von Majid Entezami hören:

 

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Feier des iranischen Kinos: vier Jahrzehnte weltweite Anerkennung

Feier des iranischen Kinos: vier Jahrzehnte weltweite Anerkennung Am 12. September feiert der Iran den Nationalen Tag des Kinos. Seit der Islamischen Revolution 1979 hat sich das iranische Kino von einem nationalen Kulturphänomen zu einem der weltweit angesehensten und am meisten ausgezeichneten nationalen Kinos entwickelt. Das iranische Kino hat in den letzten 47 Jahren nicht nur die Hauptpreise in Cannes, Berlin, Venedig und Locarno gewonnen, sondern ist über die Oscar-Verleihung auch auf die internationalen Märkte vorgedrungen. Nach der Islamischen Revolution erlebte das iranische Kino eine Phase intensiver ideologischer und institutioneller Umgestaltung, und es entstand eine neue Filmsprache, die Einfachheit, Allegorie und eine tief menschliche Erzählweise in den Vordergrund stellte. Der internationale Durchbruch kam mit Amir Naderis „The Runner“ (1984), einer halbautobiografischen Erzählung über die Kämpfe eines Waisenjungen an der Südküste des Iran. Der Film feierte seine Premiere beim Festival der Drei Kontinente in Nantes und begeisterte das Publikum mit seinem krassen Realismus und seiner kindzentrierten Erzählweise. Bald darauf gastierte er in London, Sydney und anderen Ländern und etablierte den Iran als aufstrebende Kraft im Weltkino. Etwa zur gleichen Zeit erregte „Cold Roads“ von Masoud Jafari Jozani bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin Aufmerksamkeit und bewies damit erneut, dass iranische Filmemacher bei internationalen Jurys und beim Publikum gleichermaßen Anklang finden konnten. Die späten 1980er und 1990er Jahre markierten ein goldenes Zeitalter des iranischen Kinos, mit Abbas Kiarostami an der Spitze. 1989 wurde „Wo ist das Haus des Freundes?“ beim Filmfestival von Locarno mit dem Bronzenen Leoparden ausgezeichnet. Die unaufdringliche Geschichte eines Jungen, der das Haus seines Klassenkameraden sucht, wurde zum Symbol der neuen iranischen Filmidentität: streng, poetisch, aber universell attraktiv. Kiarostami machte mit „Durch die Olivenbäume“ (1994) dort weiter, wo er aufgehört hatte, und kam in Cannes auf die Shortlist für die Goldene Palme. Drei Jahre später legte er noch einen drauf: „Der Geschmack der Kirsche“ (1997) gewann die Goldene Palme, die höchste Auszeichnung in Cannes. Frankreich verlieh ihm später die Ehrenlegion und zählte ihn damit zu den größten Autorenfilmern der Welt. Kiarostamis Erfolg war kein Einzelfall. Auch andere iranische Filmemacher erlebten in den 1990er Jahren große Erfolge. Tahmineh Milanis „Legende eines Seufzers“ (1991), Ebrahim Forouzeshs „Das Glas“ (1992) und Jafar Panahis „Der weiße Ballon“ (1995) gewannen allesamt Preise in Locarno, Cannes und anderen renommierten Festivals. Panahis „Der Spiegel“ gewann in Locarno den Goldenen Leoparden, während Abolfazl Jalili für „Tanz des Staubes“ den Silbernen Leoparden erhielt. Diese Erfolge etablierten das iranische Kino als festen Bestandteil der großen Festivals. Während Kiarostami das iranische Kino den Filmliebhabern näher brachte, machte Majid Majidi es den Filmzuschauern weltweit bekannt. Sein Film „Kinder des Himmels“ (1997), die Geschichte zweier Kinder, die sich ein Paar Schuhe teilen, war der erste iranische Film überhaupt, der für einen Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert wurde. Nach der Nominierung erlangte das iranische Kino in Hollywood Berühmtheit und bewies seine Fähigkeit, ein weltweites Publikum mit Geschichten über Armut, Würde und Liebe zu berühren. Majidi drehte weiterhin Filme wie „Die Farbe des Paradieses“ (1999) und „Baran“ (2001), die auf Filmfestivals von Montreal bis Moskau die höchsten Preise gewannen. Anfang der 2000er Jahre waren iranische Filme auf den internationalen Festivals keine Überraschungen mehr – nur noch erwartete Höhepunkte. Die späten 2000er und frühen 2010er Jahre erlebten mit dem Aufstieg Asghar Farhadis einen neuen Höhepunkt. Sein Film „About Elly“ (2009) gewann den Silbernen Bären für die beste Regie bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin und läutete damit den Beginn einer neuen Stimme ein. Zwei Jahre später markierte „Nader und Simin – Eine Trennung“ (2011) einen Wendepunkt. Der Film gewann den Goldenen Bären in Berlin, eroberte die Festivalszene und wurde schließlich mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet – dem ersten Oscar in der Geschichte des Iran. „Der Handlungsreisende“ (2016) wiederholte dieses Kunststück und bescherte Farhadi seinen zweiten Oscar. In Cannes wurde der Film zudem mit dem Preis für das beste Drehbuch und den besten Hauptdarsteller ausgezeichnet. Mit diesem Doppelsieg reiht sich Farhadi in die seltene Gesellschaft von Filmemachern wie Ingmar Bergman und Federico Fellini ein, deren Werke das Weltkino geprägt haben. Der Einfluss des iranischen Kinos reicht weit über Cannes und die Academy hinaus. 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Roger Ebert beschrieb Kiarostamis Filme einmal als Filme, die „uns helfen, die Welt, in der wir leben, besser zu verstehen“. Tatsächlich ist der iranische Film eine Art kultureller Botschafter, der fundierte Bilder des iranischen Lebens bietet, um den Stereotypen der internationalen Medien entgegenzuwirken. Darüber hinaus ist die Bandbreite beeindruckend: Seit den 1980er Jahren haben alle großen Filmfestivals der Welt mindestens einmal einen iranischen Film gewürdigt. Allein die europäischen und nordamerikanischen Kinos erreichen eine ähnliche Beständigkeit. Während der Iran den Nationalen Tag des Kinos feiert, drängen seine Kinoschaffenden weiterhin auf neue Stile und Formen. Reza Dormishian und Vahid Jalilvand sind einige der Regisseure, die versuchen, den Status quo mit sozial relevanten Filmen zu durchbrechen. Die Liste der Auszeichnungen – Goldene Palme, Goldener Bär, Silberner Löwe, Goldener Leopard, Oscars – ist nicht nur eine Liste von Statuetten. Sie ist ein Beweis für die weltweite Anziehungskraft der iranischen Geschichte. Und während eine neue Generation von Filmemachern an Bord kommt, wartet die Welt gespannt auf das nächste Kapitel dieser bemerkenswerten Saga. https://www.tehrantimes.com/news/517732

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