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Saadi Schirazi; Meister der persischen Literatur

Die Iraner begehen jedes Jahr am 21. April den Nationalen Gedenktag des berühmten persischen Dichters Saadi Schirazi. Der erste Tag des iranischen Kalendermonats Ordibehesht (21. April) wird als Saadi-Tag gefeiert.

Der Iran ist seit Jahrhunderten ein Land der Literatur. Saadi Schirazi ist einer der international bekannten iranischen Dichter. Seine Gedichte erfreuen sich weltweiter Beliebtheit.

Abu-Muhammad Muslih al-Din bin Abdallah Schirazi, bekannt unter seinem Pseudonym Saadi, war einer der bedeutendsten persischen Dichter in der Geschichte des Iran. Er wurde um 1200 in Schiraz geboren und starb um 1292.

Saadi gilt als einer der größten Dichter der klassischen Literaturtradition und wurde unter persischen Gelehrten als „Meister der Sprache“ bezeichnet. Auch in westlichen Traditionen wird er zitiert.

Er genießt großes Ansehen für die Qualität seiner Schriften und die Tiefe seiner sozialen und moralischen Gedanken.

Saadi wurde um 1200 in Schiraz geboren. Er starb um 1292 in Schiraz. Seinen Vater verlor er schon in früher Kindheit. Mit der Hilfe seines Onkels schloss Saadi seine Ausbildung in Schiraz ab. Später wurde er zum Studium an das renommierte Nezamiyeh Schule nach Bagdad geschickt, wo er die traditionellen Lehren des Islam erlernte.

Die unruhigen Verhältnisse nach der mongolischen Invasion Persiens führten ihn zu Auslandsreisen durch Anatolien, Syrien, Ägypten und den Irak. In seinen Werken erwähnt er auch Reisen nach Indien und Zentralasien. Als er in seine Heimatstadt Schiras zurückkehrte, war er bereits ein älterer Mann. Er verbrachte den Rest seines Lebens in seiner Geburtsstadt, bis er starb.

Seine bekanntesten Werke sind der Bustan (Der Obstgarten) und der Golestan (Der Rosengarten). Der Bustan ist vollständig in Versen (episches Versmaß) verfasst und besteht aus Geschichten, die die empfohlenen Tugenden (Gerechtigkeit, Großzügigkeit, Bescheidenheit, Zufriedenheit) treffend illustrieren. Der Golestan ist überwiegend in Prosa verfasst und enthält Geschichten und persönliche Anekdoten. Der Text ist mit einer Vielzahl von Kurzgedichten durchsetzt, die Aphorismen, Ratschläge und humorvolle Betrachtungen enthalten.

Humor spielt in Saadis Werken eine wichtige Rolle. Die Wurzeln dieses Charaktermerkmals liegen im Denken und der Sichtweise des Dichters. Saadi Schirazis Gedichte sind voller Fröhlichkeit.

Durch seinen Humor verhindert er, dass seine Gedichte langweilig werden. Auf diese Weise verleiht Saadi seiner Poesie mehr Einfluss und Wirkung.

Saadis Grab befindet sich im Süden von Schiraz. Sein Mausoleum, auch Saadieh genannt, ist eine der größten Touristenattraktionen des Iran.

Das Grab wurde erstmals im 13. Jahrhundert errichtet. Nach seiner Zerstörung im 17. Jahrhundert blieb es jedoch unberührt, bis in den 1950er Jahren das heutige Gebäude errichtet wurde.

In seiner Architektur wurden viele persische Elemente verwendet. Es ist außerdem ein nationales Kulturerbe.

Jedes Jahr versammeln sich am 21. April zahlreiche Literaten und Gelehrte aus aller Welt am Mausoleum, um des großen Persers zu gedenken.

Warum lieben wir Saadi und hören auf seinen Rat?

Tatsache ist, dass die Worte und die Frische von Saadis Gedichten sowie die Weitsicht und Weisheit der Erzählungen dieses berühmten iranischen Dichters so herausragend sind, dass jeder ohne Grund von der Ausgeglichenheit und Mäßigung seiner Gedichte verzaubert ist.

Saadis Gedichte erinnern an Mitgefühl als Essenz der menschlichen Existenz, als ausgewogene Herangehensweise an das tägliche Leben, die viele Konflikte in der Gesellschaft beilegen kann.

Saadis Gedichte fördern die Vermeidung von Kontroversen in Wort und Tat und die Hinwendung zu einer ruhigen und sanften Haltung im Umgang miteinander und im Zusammenleben.

Respekt für Saadi bedeutet Respekt für Tugend, Menschlichkeit und Freiheit in der Welt; diese Elemente braucht die moderne Menschheit mehr denn je. Und um dies zu erreichen, hat er alle Anstrengungen unternommen.

In einem wunderschönen, gefühlvollen Gedicht mit dem Titel Bani Adam (Menschheit) aus dem 13. Jahrhundert verwendete der persisch-muslimische Universalgelehrte Saadi eine Analogie zu unserer heutigen Herausforderung, um diese gemeinsame Verfassung der Menschheit zu veranschaulichen.

Das Gedicht schmückt die Eingangshalle des Gebäudes der Vereinten Nationen in New York. Das Gedicht ist auch als „Menschenkinder“ bekannt.

بنی آدم اعضای یکدیگرند
که در آفرینش ز یک گوهرند
چو عضوی به درد آورد روزگار
دگر عضو‌ها را نماند قرار
تو کز محنت دیگران بی‌غمی
نشاید که نامت نهند آدمی

Die Kinder Adams sind aus einem Stoff gemacht,
als Glieder eines Leibs von Gott, dem Herrn, erdacht.
Sobald ein Leid geschieht nur einem dieser Glieder,
dann klingt sein Schmerz sogleich in ihnen allen wider.
Ein Mensch, den nicht die Not der Menschenbrüder rührt,
verdient nicht, dass er noch des Menschen Namen führt.

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