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Die Reflektion von Aschura im iranischen Kino

Das Aschura-Ereignis ist eines der dramatischsten und tiefgreifendsten historischen Ereignisse. Es markiert den Märtyrertod von Imam Hussain (a), dem dritten Imam und Enkel des Propheten Muhammad (s), zusammen mit seinen 72 treuen Gefährten.

Die Rituale und Prozessionen während des Muharram, insbesondere die Nachstellungen der Schlacht von Kerbela und des Märtyrertods von Imam Hussein, haben das iranische Kino tiefgreifend beeinflusst und machen das Ereignis direkt und indirekt zu einem fesselnden Thema für unzählige Kunstwerke.

Aschura ist zweifellos das großartigste Ereignis in der Geschichte des Islam. Seine einzigartige und kraftvolle Essenz besitzt die bemerkenswerte Fähigkeit, eine kreative und kulturelle Renaissance anzuregen.

Darüber hinaus, ist die Bewahrung und der Schutz dieses unglaublichen Erbes in der modernen Welt, von größter Bedeutung und erfordert engagierte und sorgfältige Anstrengungen.

In dieser Hinsicht ist die Umsetzung des Ereignisses in der Film- und Bildersprache eine der bemerkenswerten Bemühungen, die unternommen werden müssen.

Das iranische Publikum hat Geschichten über Heldentum, Märtyrertum und Selbstaufopferung schon immer angenommen, da sie tief mit ihrem kulturellen und religiösen Erbe verbunden sind.

Filme und Serien bieten eine außergewöhnliche Plattform und bieten ein bemerkenswertes Potenzial für das visuelle Geschichtenerzählen und die Darstellung der verschiedenen Blickwinkel dieser Veranstaltung.

Allerdings wurde diese enorme Kapazität in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen nicht vollständig ausgeschöpft.

Die Produktion historischer und religiöser Filme über das Aschura-Ereignis ist ein Unterfangen, das ein beträchtliches Budget erfordert. Es ist nur natürlich, dass diese Verantwortung nicht allein auf den Schultern des privaten Sektors liegen sollte. Stattdessen ist es für Regierungsorganisationen sowie den Rundfunk der Islamischen Republik Iran (IRIB) unerlässlich, in die Schaffung dieser wirkungsvollen Werke zu investieren.

Es ist wichtig hervorzuheben, dass das iranische Kino und Fernsehen sowohl vor als auch nach der Revolution von der Aschura-Ideologie durchdrungen war.

Hier stellen wir einige Filme Filmen und Fernsehserien, die alle nach der Islamischen Revolution entstanden sind und sich vom bedeutsamen Aschura-Ereignis inspirieren ließen:

„Der Bote“ von Fariborz Saleh

„Der Bote“ aus dem Jahr 1982 gilt als einer der bahnbrechenden iranischen Filme, die sich auf das Aschur-Ereignis konzentrieren. Der Film entstand inmitten der Strapazen, die seine Crew während des Iran-Irak-Krieges ertragen musste, und entwickelte sich schließlich zu einem bemerkenswerten Werk des iranischen Kinos.

Der Film erzählt die Geschichte von Qays ibn Musahir al-Saidawi, der sich mit einem Brief von Imam Hussain (a) auf eine Reise nach Kufa begibt und mit der Aufgabe betraut ist, den Menschen von Kufa und ihrem Scheich Sulayman ibn Surad die kraftvolle Botschaft zu überbringen.

Als er in Kufa ankam, nahm seine Reise eine verheerende Wendung, als er von den Agenten von Ibn Ziyad festgenommen wurde. Ohne Vorwarnung wurde er schnell in die Enge eines Gefängnisses geworfen, was ihn auf den Weg zum Märtyrer führte.

„Der Bote“ ist ein bahnbrechender iranischer Film, der das Aschura-Ereignis mutig thematisiert und damit der erste seiner Art ist. Die faszinierende Geschichte ist ebenso fesselnd wie bedeutungsvoll, und die Einbeziehung talentierter Schauspieler, die in verschiedenen Filmen ihre Spuren hinterlassen haben, verleihen dem Film einen fesselnden Reiz.

Obwohl „Der Bote“ und seine Resonanz beim Publikum Hoffnungen auf weitere Filme weckten, die sich mit Aschura-Themen und dem tragischen Vorfall von Karbala befassen, war diese Richtung im Kino nur von kurzer Dauer.

Bald verlagerte sich der Schwerpunkt auf die TV-Serie und die für das Fernsehen produzierten Werke dieses Genres erfreuten sich noch größerer Beliebtheit als ihre filmischen Gegenstücke.

 

Safir – Der Bote
Iran 1982
Regie: Fariborz Saleh
Drehbuch: Keyhan Rahgozar Fariborz Saleh
Hauptbesetzung: Faramarz GharibianEzzatollah MoghbeliJalal Pishvaian

https://www.imdb.com/title/tt0821803/

https://www.tehrantimes.com/news/486981/Portrayal-of-Ashura-through-the-lens-of-Iranian-cinema-Part

 

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Feier des iranischen Kinos: vier Jahrzehnte weltweite Anerkennung

Feier des iranischen Kinos: vier Jahrzehnte weltweite Anerkennung Am 12. September feiert der Iran den Nationalen Tag des Kinos. Seit der Islamischen Revolution 1979 hat sich das iranische Kino von einem nationalen Kulturphänomen zu einem der weltweit angesehensten und am meisten ausgezeichneten nationalen Kinos entwickelt. Das iranische Kino hat in den letzten 47 Jahren nicht nur die Hauptpreise in Cannes, Berlin, Venedig und Locarno gewonnen, sondern ist über die Oscar-Verleihung auch auf die internationalen Märkte vorgedrungen. Nach der Islamischen Revolution erlebte das iranische Kino eine Phase intensiver ideologischer und institutioneller Umgestaltung, und es entstand eine neue Filmsprache, die Einfachheit, Allegorie und eine tief menschliche Erzählweise in den Vordergrund stellte. Der internationale Durchbruch kam mit Amir Naderis „The Runner“ (1984), einer halbautobiografischen Erzählung über die Kämpfe eines Waisenjungen an der Südküste des Iran. Der Film feierte seine Premiere beim Festival der Drei Kontinente in Nantes und begeisterte das Publikum mit seinem krassen Realismus und seiner kindzentrierten Erzählweise. Bald darauf gastierte er in London, Sydney und anderen Ländern und etablierte den Iran als aufstrebende Kraft im Weltkino. Etwa zur gleichen Zeit erregte „Cold Roads“ von Masoud Jafari Jozani bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin Aufmerksamkeit und bewies damit erneut, dass iranische Filmemacher bei internationalen Jurys und beim Publikum gleichermaßen Anklang finden konnten. Die späten 1980er und 1990er Jahre markierten ein goldenes Zeitalter des iranischen Kinos, mit Abbas Kiarostami an der Spitze. 1989 wurde „Wo ist das Haus des Freundes?“ beim Filmfestival von Locarno mit dem Bronzenen Leoparden ausgezeichnet. Die unaufdringliche Geschichte eines Jungen, der das Haus seines Klassenkameraden sucht, wurde zum Symbol der neuen iranischen Filmidentität: streng, poetisch, aber universell attraktiv. Kiarostami machte mit „Durch die Olivenbäume“ (1994) dort weiter, wo er aufgehört hatte, und kam in Cannes auf die Shortlist für die Goldene Palme. Drei Jahre später legte er noch einen drauf: „Der Geschmack der Kirsche“ (1997) gewann die Goldene Palme, die höchste Auszeichnung in Cannes. Frankreich verlieh ihm später die Ehrenlegion und zählte ihn damit zu den größten Autorenfilmern der Welt. Kiarostamis Erfolg war kein Einzelfall. Auch andere iranische Filmemacher erlebten in den 1990er Jahren große Erfolge. Tahmineh Milanis „Legende eines Seufzers“ (1991), Ebrahim Forouzeshs „Das Glas“ (1992) und Jafar Panahis „Der weiße Ballon“ (1995) gewannen allesamt Preise in Locarno, Cannes und anderen renommierten Festivals. Panahis „Der Spiegel“ gewann in Locarno den Goldenen Leoparden, während Abolfazl Jalili für „Tanz des Staubes“ den Silbernen Leoparden erhielt. Diese Erfolge etablierten das iranische Kino als festen Bestandteil der großen Festivals. Während Kiarostami das iranische Kino den Filmliebhabern näher brachte, machte Majid Majidi es den Filmzuschauern weltweit bekannt. Sein Film „Kinder des Himmels“ (1997), die Geschichte zweier Kinder, die sich ein Paar Schuhe teilen, war der erste iranische Film überhaupt, der für einen Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert wurde. Nach der Nominierung erlangte das iranische Kino in Hollywood Berühmtheit und bewies seine Fähigkeit, ein weltweites Publikum mit Geschichten über Armut, Würde und Liebe zu berühren. Majidi drehte weiterhin Filme wie „Die Farbe des Paradieses“ (1999) und „Baran“ (2001), die auf Filmfestivals von Montreal bis Moskau die höchsten Preise gewannen. Anfang der 2000er Jahre waren iranische Filme auf den internationalen Festivals keine Überraschungen mehr – nur noch erwartete Höhepunkte. Die späten 2000er und frühen 2010er Jahre erlebten mit dem Aufstieg Asghar Farhadis einen neuen Höhepunkt. Sein Film „About Elly“ (2009) gewann den Silbernen Bären für die beste Regie bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin und läutete damit den Beginn einer neuen Stimme ein. Zwei Jahre später markierte „Nader und Simin – Eine Trennung“ (2011) einen Wendepunkt. Der Film gewann den Goldenen Bären in Berlin, eroberte die Festivalszene und wurde schließlich mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet – dem ersten Oscar in der Geschichte des Iran. „Der Handlungsreisende“ (2016) wiederholte dieses Kunststück und bescherte Farhadi seinen zweiten Oscar. In Cannes wurde der Film zudem mit dem Preis für das beste Drehbuch und den besten Hauptdarsteller ausgezeichnet. Mit diesem Doppelsieg reiht sich Farhadi in die seltene Gesellschaft von Filmemachern wie Ingmar Bergman und Federico Fellini ein, deren Werke das Weltkino geprägt haben. Der Einfluss des iranischen Kinos reicht weit über Cannes und die Academy hinaus. Beim Busan International Film Festival in Südkorea wurden iranische Filme wie „Deep Breath“ von Parviz Shahbazi, „Mourning“ von Morteza Farshbaf und „Poet of the Wastes“ von Mohammad Ahmadi mit FIPRESCI-Preisen ausgezeichnet. Diese Auszeichnungen unterstreichen die Vielfalt iranischer Stimmen und ihre Anziehungskraft in ganz Asien. Auch iranische Regisseure konnten in Venedig triumphieren: Shahram Mokris „Fish & Cat“ (2013) gewann den Sonderpreis für innovative Inhalte. Jüngere Filmemacher wie Saeed Roustayi („Just 6.5“) und Houman Seyyedi („World War III“) erhalten weiterhin weltweite Aufmerksamkeit und sorgen dafür, dass das iranische Kino lebendig und zukunftsorientiert bleibt. Kritiker aus aller Welt haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die Besonderheiten des iranischen Kinos in der Verwendung von Allegorien, der Fokus auf Kinder als Helden und der Fähigkeit liegen, universelle menschliche Geschichten zu erzählen. Roger Ebert beschrieb Kiarostamis Filme einmal als Filme, die „uns helfen, die Welt, in der wir leben, besser zu verstehen“. Tatsächlich ist der iranische Film eine Art kultureller Botschafter, der fundierte Bilder des iranischen Lebens bietet, um den Stereotypen der internationalen Medien entgegenzuwirken. Darüber hinaus ist die Bandbreite beeindruckend: Seit den 1980er Jahren haben alle großen Filmfestivals der Welt mindestens einmal einen iranischen Film gewürdigt. Allein die europäischen und nordamerikanischen Kinos erreichen eine ähnliche Beständigkeit. Während der Iran den Nationalen Tag des Kinos feiert, drängen seine Kinoschaffenden weiterhin auf neue Stile und Formen. Reza Dormishian und Vahid Jalilvand sind einige der Regisseure, die versuchen, den Status quo mit sozial relevanten Filmen zu durchbrechen. Die Liste der Auszeichnungen – Goldene Palme, Goldener Bär, Silberner Löwe, Goldener Leopard, Oscars – ist nicht nur eine Liste von Statuetten. Sie ist ein Beweis für die weltweite Anziehungskraft der iranischen Geschichte. Und während eine neue Generation von Filmemachern an Bord kommt, wartet die Welt gespannt auf das nächste Kapitel dieser bemerkenswerten Saga. https://www.tehrantimes.com/news/517732

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