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Nader Talebzadeh – Künstler als Wegbereiter neuer Horizonte

Am 29. April dieses Jahres verlor die Iranische Kunstszene einen treuen Diener: Nader Talebzadeh Dokumentarfilmer, Fernsehproduzent und -moderator, Filmregisseur und Journalist.

Nader Talebzadeh Ordubadi wurde 69 Jahre alt. Geboren wurde er in Teheran, 1332 nach iranischem Sonnenkalender, d.h. 1953. Als junger Mann besuchte er in den USA die Universität. Er erwarb am Randolph- Macon-College in Ashland den  Bachelor of Science in englischer Literatur und an der Columbia-Universität in New York seinen Master of Science im Fach Filmregie. Als die islamische Revolution im Iran siegte, kehrte er in seine Heimat zurück und begann im iranischen Fernsehen seine künstlerische Tätigkeit mit Dokumentarfilmen. Er hat  an dem islamischen Lehrzentrum für Filmregie gelehrt und die Zentrale für Filmforschung und Studien in der Filmabteilung des Ministeriums für islamische Kultur und Lenkung gleitet. Er war auch der Schriftführer der Internationalen Konferenz Ofoq-e No –  „neuer Horizont“ und des Filmfestivals Ammar.

Im Iran angelangt, arbeitete er eine Zeitlang für das amerikanische Fernsehnetz CBS, doch kündigte er dort aus Protest über die Art der Berichterstattung westlicher Medien über den Iran. Talebzadeh wurde als unermüdlicher Kritiker der amerikanischen Medienpolitik bekannt  und trat im iranischen Fernsehen als Film- und Medienexperte auf.

Eine der Fernsehserien, für die er die Regie führte, trug den Titel Bischarat-e Mundschi – Frohe Botschaft vom Erlöser. Grundlage dieser Serie waren die Gemeinsamkeiten zwischen Islam und Christentum und Thema war das Leben Jesu (Friede sei mit ihm). Mit dieser erfolgreichen Fernsehserie konnte  Talebzadeh sich in Kultur- und Fernsehkreisen einen Namen verschaffen. Außerdem drehte er 2001 den Spielfilm „Massih“ (Messias).

Talebzadeh kämpfte im Bosnienkrieg an der Seite der Muslime und stand daher schon bald auf der US-Liste der Personen, gegen die Sanktionen verhängt worden waren. In seinen Dokumentarfilmen tendierte er dazu, die US-Administration zu entlarven und deren Lügen in den US-Medien aufzudecken. Zu diesen Dokumentationen zählen  „sa`at 25“ – „25 Uhr“ (in den USA),  Chandschar wa Schaqayeq – Dolch und Mohnblumen (in Bosnien“)  „Wachstum im Feuer“ (ruyesch dar Atesch) (in Serbien), „Stilles Unrecht“ Bidad-e Chamusch (in Deutschland), Geschenk Indiens – Rah award-e Hind in Indien und „Die Welt im Zustand der Erwartung“ – Dschihan dar Intidhar (in Europa).

Nader Talebzadeh ist vor allem als Regisseur bekannt, er wirkte jedoch auch im Kino und Fernsehen als Autor, Filmproduzent und Filmeditor, Moderator und Kameramann  und als Schauspieler.  Er arbeitete bei der Produktion von verschiedenen Kinofilmen mit wie „Tui keh nemischenachtamet – du bist es, den ich nicht kannte“, Laleh – Tulpe , und dasthaje chali – leere Hände.“

Die Fernsehsendung „asr“ (Zeitalter)  ist vielleicht eine der wichtigsten Aktivitäten Talebzadehs im iranischen Fernsehen gewesen. Ihr Ziel war die Herstellung einer Verbindung zu anti-imperialistischen Persönlichkeiten. Die Bekämpfung der arroganten Gewaltmächte war auch das Ziel, welches Talebzadeh in der „Konferenz Neuer Horizont“ verfolgte. Diese Konferenz  stand anfangs unter dem Motto  Hollywoodismus verfolgte jedoch nach ihrer Umbenennung das Ziel, mit Hilfe von Persönlichkeiten verschiedener Nationen das wahre Gesicht der Zionisten auf der Welt zu demonstrieren.

Nader Talibzadeh auf der Konferenz "Neuer Horizont"

Von elementarer Bedeutung ist besonders seine Tätigkeit im Zusammenhang mit dem  Ammar Filmfestival. Dieses Festival bietet unbekannten Talenten eine Chance sich vorzustellen. Über dieses Festival hat Talebzadeh gesagt:

„Ich hatte schon immer den Wunsch, die Erfahrungen, die ich im Iran und im Westen gesammelt habe, an junge Filmemacher weiterzugeben, die noch keinen  richtigen Zugang  zu einem Medium gefunden haben. Das Ammar-Filmfestival konnte dies in ganz Iran verwirklichen und als mir die Verantwortung zufiel, habe ich sie sehr gerne angenommen.“

Die Leinwand des Ammar-Festivals ist die Leinwand für die Bevölkerung, das Ammar-Festival ist ein Festival gestützt auf die Bürger und führt der Öffentlichkeit nützliche und wichtige Filme vor Augen. Es verhilft einerseits der allgemeinen Kultur  auf ein höheres Niveau und außerdem stärkt es den Kreislauf von der Produktion revolutionärer Filme bis zu ihrer Nutzung. Das wichtigste Merkmal dieses Festivals  besteht darin, dass jeder entsprechend seiner Bedingungen an diesem Festival teilnehmen kann  und die Filme der Festivalteilnehmer am Arbeitsplatz oder an Versammlungsorten in Reichweite oder  sogar in der Wohnung vorgeführt werden.  

Die Haupt-Wettbewerbsparte dieses Festivals umfasst Erzählungen, Dokumentationen, Animationen, Musikvideos, Fernsehprogramme und Regiebücher. Zu den interessanten Seiten des Ammar-Festival gehört auch die Abteilung „Film-e Ma“ – unser Film“ oder die Abteilung „Volksbewegung der Produktion von Inhalten“. Hier kann jeder mit jeder Art von Filmkamera und auch mit dem Smartphone einen Film oder ein Video über sein Leben und seine Umgebung machen und an einem Wettbewerb teilnehmen.

 Bislang haben bereits 12 Runden des Ammar-Filmfestivals stattgefunden. Talebzadeh, der Schriftführer dieses Kulturereignisses hat über das Festival gesagt:

„Ammar hat unter anderem im Bereich „samtener Krieg“ und „Denkweise“ eine gute Wirkung gehabt. Wollte ich Ammar beschreiben, so ist zu sagen, dass sich hier die Beschützer der Islamischen Revolution versammelt haben und die Wesensart der Islamischen Revolution zu ihren Inhalten gehört.“  

Talibzadeh - Ammar-Filmfestival

Der Dokumentarfilmer und Regisseur Talebzadeh ließ nie von der Kritik an der amerikanischen Medienpolitik ab. Er warf Hollywood vor, mit seinen Kinofilmen den Iran und die Iraner verzerrt darzustellen. In einem Interview sagte er:

„Vor allen Dingen wird in diesem Zusammenhang allseitiger Druck auf den Iran ausgeübt. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die USA immer diese Drohungen und Sanktionen gegen Iran praktiziert. Interessanterweise fußen diese Repressalien immer nur auf Vermutungen über Iran, zum Beispiel dass sie meinen, möglicherweise würde Iran die Atomenergie nicht für friedliche Zwecke nutzen…

Wir  beachten jedoch keine von diesen falschen Vermutungen und erfreulicherweise leistet Iran gegenüber all diesen Unterdrückungsmaßnahmen Widerstand. Um ihre Sanktionen vor der eigenen Bevölkerung und sogar vor den Bürgern der anderen Länder zu rechtfertigen, benutzen die USA  bei ihren Methoden das Mittel der Täuschung.  Die Produktion von Filmen wie der Film Argo ist eine ihrer Methoden um die Einstellung der Menschen zu beeinflussen.“

Nader Talebzadeh weiter: „Das Hollywood-Kino ist nicht nur eine Industrie sondern ein strategisches System mit militärischem Charakter. Zum Beispiel dienten die meisten Filme, die  nach dem Vietnamkrieg von Hollywood gedreht wurden, dazu, die  Moral der Amerikaner, welche durch die Niederlage geschwächt worden war, wieder aufzubauen und eine Art Nostalgie unter ihnen zu erzeugen. Die Hollywood-Filme sind  eines der mächtigen und attraktivsten Mittel, und fungieren  heute mit komplett vorher festgelegten Zielen wie eine Armee, welche Wellen erzeugt  und unter Einsatz der attraktivsten und beliebtesten Schauspieler, zur Verfolgung politischer Ziele, den effektivsten Nutzen aus Kinofilmen zieht.“

Unter soft war – oder samtenen Krieg – ist jeder agitatorische und psychisch wirksame Schritt zu verstehen, der eine Gesellschaft oder eine Gruppe ins Visier nimmt. Der entscheidende Unterschied zu einem hard war – einem Militärkrieg – besteht darin, dass keine Militärausrüstng eingesetzt werden, sondern die Rüstung aus den Mitteln der Werbung und dem Einfluss auf die Meinung besteht und mit diesen „Waffen“ die Kultur, Politik, die Gefühle und Neigungen und das Verhalten und das Denken des Gegenübers beeinflusst werden.

Der Feind hat die Erfahrung gemacht, dass sich ein System und eine öffentliche Meinung nicht mehr  mit Gewalt und einem Militärkrieg  ändern lassen und daher widmet er sich dem samtenen Krieg unter Heranziehung von verschiedenen Methoden und Volksverdummung. Er setzt die modernen Mittel ein und Hauptschauplatz für seinen stillen Krieg ist in unserer Zeit der Cyberraum.

Talebzadeh forderte, dass wir als erstes diese Art von Krieg genau analysieren und erkennen müssen, um ihm entgegentreten zu können und dass  mehr denn je auf die Medien zu achten ist und die öffentliche Meinung im Inland sowie die Weltöffentlichkeit über die Lügereien der ausländischen Medien aufgeklärt werden müssen. Er betonte, dass jede Nation eine samtene Macht besitzt, diese erkennen, stärken und organisieren soll, so dass  im Rahmen eines Gesamtprojektes  mit diesen Mitteln Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Als die Quellen für die samtene Macht im Iran betrachtet er die Islamische Ideologie, die Macht des Einflusses der Revolutionsführung, die Treue der Nation zur Regierung, und das Heldentum. Diese Quellen samtener Macht haben nach seiner Meinung das iranische Volk gegenüber dem allseitigen Angriff des Westens und des Zionismus schützen können.

Talebzadeh hat sein Künstlerleben an die Islamische Revolution und ihre wertvollen Werte angeknüpft. Er bewies sein Können in Filmen  über die Heilige Verteidigung (dem 8-jährigen Krieg gegen die irakische Invasion)  und  eilte anderen auf dem Gebiet der Dokumentationen, der Produktion von Gedankengut und der Entdeckung der revolutionären jungen Menschen und revolutionärer Meinungsvertreter  effektiv voraus.

Nach unermüdlichen Einsatz für die Sache Gottes und für die Darstellung der Ideale der Islamischen Revolution, verstarb er am Al-Quds-Tag, der dieses Jahr auf den 29. April fiel, aufgrund eines Herzversagens in einem Teheraner Krankenhaus.

Dass er genau am Al-Quds-Tag seine Reise in die Ewigkeit antrat, und damit an einem Tag, der für alle Kämpfer auf dem Wege Gottes und Freiheitsliebenden auf der Welt Symbol   den Widerstand gegen Unrecht symbolisiert, wirkt wie ein Stempel zur Bestätigung dieses Verteidigers des palästinensischen Ideals. Wir gedenken seiner.     

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