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Der iranische Gelehrte und Experte für das Schahname Mir Jalaleddin Kazzazi beschreibt Ferdowsis Epos als eine unnachgiebige Kraft, die die Iraner vereint.
„Das Schahname schuf eine gewaltige, beispiellose Armee – eine Armee der Worte –, die diejenigen besiegte, die versuchten, den Iran zu zersplittern und zu destabilisieren. Keine Macht konnte dieser Legion zahlloser Krieger, dieser beispiellosen literarischen Macht, standhalten“, zitierte ISNA Kazzazi.
Der renommierte Professor für persische Sprache und Literatur betonte außerdem die unverzichtbare Rolle des Schahnames für den nationalen Zusammenhalt: „Das Schahname ist zweifellos das größte und grundlegendste literarische Meisterwerk, das mit dem Iran und seinem Volk verbunden ist. Es spricht ständig vom Iran und den Iranern. Seit seiner Entstehung hat das Schahname einen einzigartigen und bleibenden Platz in den Herzen der Iraner eingenommen. Das gilt auch heute noch.“
Er fuhr fort und hob die jüngste Wiederbelebung der Popularität des Schahnames hervor: „Seit einigen Jahren ist das Schahname wieder fester Bestandteil des iranischen Alltags, insbesondere der Jugend. Angeführt von aufgeklärten iranischen Frauen und Grundschullehrerinnen ist eine Bewegung entstanden, die das Schahname in die Familien junger Iraner bringt. Ich habe selbst miterlebt, wie Schulkinder, sogar Vorschulkinder, Verse rezitierten und Aufführungen basierend auf Schahname-Geschichten inszenierten. Diese Bewegung hat sich schnell ausgebreitet und erreicht sogar kleine Städte und Dörfer.“
Er unterstrich die historische Bedeutung des Schahnames in Zeiten nationaler Krisen: „Wann immer die Iraner Spaltung und Zersplitterung überwinden mussten, haben sie sich der grenzenlosen Unterstützung des Schahnames zugewandt. Seit seiner Entstehung ist es ein fester Bestandteil der iranischen Gemeinschaft. Es entstand in einer Zeit der Unruhen und Uneinigkeit, als verschiedene Führer um die Kontrolle über unterschiedliche Teile des Iran wetteiferten. Städtische und regionale Kräfte wurden geschwächt, was die Integrität der Nation bedrohte. Es war das Schahname, das dieses alte, heilige Land vor dem Zusammenbruch bewahrte.“
Das Schahname schmiedete eine großartige, beeindruckende und beispiellose Armee, die die Feinde zurückschlug, die den Iran spalten und zersetzen wollten. Diese Armee der Worte war unbesiegbar. Das Schahname wurde zum einigenden Band, das alle Iraner fest miteinander verband. Wäre das Schahname nicht in diesen schwierigen Zeiten verfasst worden, wäre diese Nation vermutlich zerfallen oder bestenfalls in Dutzende kleinerer Gebiete zersplittert“, fuhr er fort.
„Auch heute kann das Schahname mit seiner immensen Macht uns Iraner vor Zersplitterung, Uneinigkeit und Aufruhr schützen“, fügte er hinzu.
„Jeder Iraner sollte das Schahname lesen, gerade in diesen Zeiten. Das neuerliche Wiederaufleben des Interesses am Schahname ist eine wertvolle und hoffnungsvolle Antwort auf ein dringendes Bedürfnis des Iran, seiner Bevölkerung und seines reichen kulturellen Erbes. Es ist eine erfolgreiche und vielversprechende Antwort“, schloss er.
Ferdowsi ist das Pseudonym von Abu al-Qasem Mansur (935–1020), der in der Stadt Tus im heutigen Iran geboren wurde. Im Jahr 977 n. Chr. begann er mit der Niederschrift des Schahnames und vollendete es 1010 n. Chr., nachdem er einen Großteil seines Lebens diesem Herzenswerk gewidmet hatte. Das Meisterwerk ist in persischen Versen verfasst und in drei Teile gegliedert, die die mythischen, heroischen und historischen Epochen Irans schildern.
Das Schahname beginnt mit der Erschaffung der Welt, wie sie in der persischen Mythologie beschrieben wird, und folgt der Abstammung iranischer Könige, Helden und Legenden im Laufe der Geschichte. Ferdowsi verknüpft Geschichten von Mut, Romantik, Täuschung und Treue und schafft so ein Bild persischer Kultur und Identität, das die Leser bis heute fesselt.
Der Einfluss des Schahnames geht über die Grenzen Irans hinaus. Es wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und dient Schriftstellern, Künstlern und Intellektuellen weltweit als Inspirationsquelle. Seine Themen Heldentum, Liebe und Integrität finden weltweit Anklang und berühren Menschen unterschiedlicher Kulturen und Herkunft.
