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Amir Kabir Gedenktag in Iran | 20. Dey (9. Januar)

Der 20. Dey nach iranischem Kalender (9. Januar) ist der Amir Kabir Gedenktag in Iran. Amir Kabir (persisch: امیرکبیر), der eigentlich Mirza Muhammad Taghi Chan hieß, war Ministerpräsident während der Regentschaft des Königs Naser ad-Din Schah und einer der bedeutendsten Reformer des Iran.

Die von ihm eingeleiteten Veränderungen führten zu einer beachtlichen Modernisierung des Iran während der ersten Hälfte des 19. Jh. n.Chr. Sein Titel Amir Kabir bedeutet „Großer Befehlshaber“.

Er wurde 1807 n.Chr. als Sohn des Koches des damaligen Ministerpräsidenten Qua’immaqam in der Nähe von Arak geboren. Seine Karriere begann als Schreiber der Regierung, in deren Hierarchie er schnell aufstieg. 1829 n.Chr. begleitete er als Juniormitglied eine Mission nach St. Petersburg, wo ihm die Reformbedürftigkeit seines eigenen Landes deutlich wurde. Bei einer weiteren Mission ins Osmanische Reich verfolgte er die Modernisierungsbestrebungen des Nachbarlandes. Nach seiner Rückkehr berief ihn Muhammad Schah 1847 n.Chr. an den Hof des damaligen Kronprinzen Naser ad-Din Schah nach Aserbaidschan. Als Muhammad Schah 1848 starb, übernahm Amir Kabir das Amt des Ministerpräsidenten des neuen Königs Naser ad-Din Schah zu einer Zeit, als das Land finanziell am Boden lag und die Zentralregierung geschwächt war.

Er leitete eine Reihe von Reformen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ein: Er gründete neue Ministerien, reorganisierte das Finanzsystem, strich unnötige Ausgaben und reformierte das Steuersystem. Er gründete die erste Zeitung des Landes „Vaqehye Etefaghie“ und förderte die lokale Wirtschaft. Zudem leitete er eine neue Ära des Gesundheitssystems ein, indem er obligatorische Impfungen gegen Pocken einführte, so dass die Sterberate beträchtlich reduziert wurde. Im Bereich des Bildungswesens förderte er Auslandsstudien (vor allem ins europäische Ausland) und gründete die erste moderne Universität des Landes in Teheran, die „Dar al-Funun“ (Haus der Wisenschaften).

Die Reformen stießen nicht nur auf positive Resonanz. Die zahlreichen Streichungen führten zum Unmut der bis dahin privilegierten Schichten. So entwickelte sich im Umfeld seiner Schwiegermutter und gleichzeitig der Mutter Nasruddin Schah ein Komplott gegen ihn. Dem Schah wurde eingeredet, sein Ministerpräsident wolle ihm den Thron streitig machen. Seine Beliebtheit im Volk, war den Machthabern zudem suspekt. Zudem entsprachen seine Unabhängigkeitsbestrebungen nicht den Interessen der Briten, die großen Einfluss auf den Hof hatten. So wurde Amir Kabir 1851 n.Chr. seines Amtes enthoben und in den Fin-Garten nach Kaschan verbannt, wo er ein Jahr darauf ermordet wurde. Es heißt, dass der Schah im betrunkenen Zustand von seiner Mutter überredet wurde, ein Hinrichtungsurteil zu unterzeichnen, welches unverzüglich vollstreckt wurde, noch bevor der Schah es wieder nüchtern rückgängig machen konnte. Ein früheres Angebot Russlands zum Exil hatte Amir Kabir abgelehnt.

Nach der dem Sieg der Islamische Revolution im Iran wurde die „Tehran Polytechnik Universität“ umbenannt in „Amir Kabir Universität“. Im Jahr 1986 n.Chr. wurde ihm eine Gedenkbriefmarke gewidmet.

http://www.eslam.de/begriffe/a/am/amir_kabir.htm

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