5.000 Jahre alter Grabpokal aus Iran im Keramikmuseum Düsseldorf

Ein Iranischer Grabpokal aus Tepe Sialk, dessen Alter auf den Zeitraum Anfang des 4. Jahrtausends v. Chr. bis ca. 3200 v. Chr geschätzt wird, ist im Deutschen Keramikmuseum Düsseldorf zu bewundern.

Dieser außergewöhnliche Grabpokal aus Tepe Sialk im Iran, datiert auf den Zeitraum Anfang des 4. Jahrtausends v. Chr. bis ca. 3200 v. Chr., besteht aus gedrehter Irdenware und beeindruckt durch seine kunstvolle Gestaltung.

Mit einer Höhe von 27 cm steht das Gefäß auf einem schmalen Fuß und zeigt eine ausladende Form mit klarer Abgrenzung zur Schulter. Besonders hervorzuheben ist die Bemalung, die sich in drei Friesen gliedert: Der untere Fries zeigt geometrische Muster wie Sonnensymbole, Schachbrettmuster und Dreiecke, der mittlere eine geschwungene Schlangenlinie, während der obere Fries Geparden und Antilopen in einer möglichen Jagdszene darstellt.

Der Pokal, gefunden in einem Hockergrab, lag in den Händen des Verstorbenen und deutet auf die hohe Wertschätzung dieses Objekts hin.

Grabpokal aus Tepe Sialk, Ende 4. Jahrtausend v. Chr. Foto: Horst Kolberg
Grabpokal aus Tepe Sialk
Datierung: Anfang 4. Jt. v. Chr. bis ca. 3200 v. Chr.
Höhe: 27 cm

Die Bemalung mit eisenhaltigem, dunkelbraunem Tonschlicker auf heller Engobe und der Brand bei Temperaturen knapp unter 1000 Grad weisen auf eine fortgeschrittene Töpfertechnik hin, die bereits die Nutzung eines entwickelten Töpferofens voraussetzt. Die Zeichensprache auf dem Gefäß bleibt für uns ein Rätsel, war jedoch für die Menschen der damaligen Zeit zweifellos leicht verständlich.

Tepe Sialk, gelegen auf einer ehemals fruchtbaren Terrasse am Ostabhang des Zagros-Gebirges, ist eine bedeutende archäologische Stätte, die uns faszinierende Einblicke in die frühe Hochkultur der Region bietet. Dieses prächtige Gefäß zeugt nicht nur von künstlerischem Können, sondern auch von einer reichen Symbolwelt, die den Alltag und die Rituale der damaligen Gesellschaft prägte.

Hetjens – Deutsches Keramikmuseum Düsseldorf

Das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum ist ein am 9. Mai 1909 gegründetes Düsseldorfer Museum für Keramikgeschichte. Aufgrund der bis zu 8000 Jahre alten und aus allen Teilen der Welt stammenden Stücke seiner Sammlung gilt es als das universellste Institut seiner Art und ist regelmäßig mit Leihgaben im In- und Ausland vertreten.

Namensgeber war der Düsseldorfer Sammler Laurenz Heinrich Hetjens (1830–1906), dessen Nachlass den Grundstock für das Museum bildete.

Adresse:

Hetjens – Deutsches Keramikmuseum Düsseldorf
Deutsches Keramikmuseum
Schulstraße 4
40213 Düsseldorf

Quellen:

https://t.me/Iranistik_Deutschland/1527

https://www.instagram.com/iranistik_deutschland

https://de.wikipedia.org/wiki/Hetjens-Museum

https://www.duesseldorf.de/hetjens

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