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Reich mir, o Schenke, das Glas! Ein Gedicht von Hafiz

Reich mir, o Schenke, das Glas,
bringe den Gästen es zu,
Leicht ist die Lieb‘ im Anfang,
es folgen aber Schwierigkeiten.

Wegen des Moschusgeruchs,
welchen der Ostwind geraubt
Deinen gekrausten Locken,
wie vieles Blut entfloss dem Herzen!

Folge dem Worte des Wirts:
Färbe den Teppich mit Wein!
Reisende sind der Wege,
sie sind des Laufs der Posten kundig.

Kann ich genießen der Lust
in der Geliebten Gezelt,
Wenn mich zum Aufbruch immer
der Karawane Glocke rufet?!

Finstere Schatten der Nacht!
Wogen und Wirbelgefahr,
Können euch wohl begreifen,
die leicht geschürzt am Ufer wohnen?

Durch die befriedigte Lust
ward ich zum Märchen der Stadt,
Kann ein Geheimnis bleiben
der Stoff der allgemeinen Sage?

Wünschest du Ruhe, Hafis,
folge dem köstlichen Rat:
Willst du das Liebchen finden,
verlass die Welt und lass sie gehen!

Von Muhammad Schams ad-Din (Hafiz) aus seinen Ghaselen, übersetzt von Joseph von Hammer-Purgstall

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