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 Foto: Eine Szene aus „Todesursache: Unbekannt“

Iran reicht „Todesursache: Unbekannt“ für die Oscars 2026 in der Kategorie „Bester internationaler Spielfilm“ ein

Der psychologische Mystery-Thriller „Cause of Death: Unknown“ von Ali Zarnegar wurde offiziell als iranischer Beitrag für die Oscarverleihung 2026 in der Kategorie „Bester internationaler Spielfilm“ ausgewählt.

Die Entscheidung sei getroffen worden, nachdem das Auswahlkomitee der Farabi Cinema Foundation, die unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Kultur und Islamische Führung steht, alle seit letztem Oktober vor Ort gezeigten Filme bewertet hatte, berichtete ISNA.

Das neunköpfige Komitee wählte aus den fünf letzten Kandidaten einstimmig „Todesursache: Unbekannt“ aus, um den Iran bei den Oscars 2026 zu vertreten. 

Das Gremium bestand aus Persönlichkeiten des iranischen Kinos, darunter den Regisseuren Abolhassan Davoodi und Mostafa Kiaei, dem Dokumentarfilmer Azadeh Mousavi, der Schauspielerin Pantea Panahiha, dem Schauspieler Ali Dehkordi, dem Drehbuchautor Farhad Tohidi, dem Kameramann Hooman Behmanesh, dem Sounddesigner Mohammad Reza Delpak und dem Stellvertreter für internationale Angelegenheiten bei Farabi Mohammad Reza Tashakori.

Zu den weiteren Finalisten gehörten die Spielfilme „The Old Bachelor“ von Oktay Baraheni, „Woman and Child“ von Saeed Roustayi, „Call Me Ziba“ von Rasul Sadr Ameli und „Raha“ von Hesam Farahmand.

Der Film begleitet eine Gruppe Fremder auf ihrer Reise durch die iranische Lut-Wüste. Als einer von ihnen mitten in der Nacht plötzlich stirbt, weigert sich der Rettungsdienst, einen Krankenwagen zu schicken, da die Todesursache noch nicht ärztlich geklärt ist. Bei der Durchsuchung der Leiche finden die Männer keinen Ausweis, aber viel Geld. Sie stehen vor einem moralischen und ethischen Dilemma: Sollen sie die Leiche ins Krankenhaus bringen oder begraben und das Geld teilen?

Vor dem Hintergrund einer Krise auf Leben und Tod befasst sich der Film mit Themen wie Moral, Überleben und dem komplexen Zusammenspiel der menschlichen Natur angesichts einer unbekannten und schlimmen Situation. 

Der Film untersucht die sozialen Realitäten der Zeit, in der er gedreht wurde, und zeigt die Kämpfe und Krisen, die die Menschen überwinden mussten, um ihre Moral und Menschlichkeit zu bewahren. Er bietet eine Darstellung der Sozialgeschichte und kulturellen Identität, die die moralischen Prinzipien des iranischen Volkes widerspiegelt.

„Todesursache: Unbekannt“ thematisiert soziale Probleme, die in der iranischen Gesellschaft weit verbreitet sind, und bietet eine kritische Analyse der Schwierigkeiten, mit denen sowohl Einzelpersonen als auch Gemeinschaften konfrontiert sind. Der Film beleuchtet den kulturellen und historischen Kontext des Iran und demonstriert Moral und Menschlichkeit.

In der Besetzung des 106-minütigen Films sind unter anderem Banipal Shoomoon, Alireza Sanifar, Neda Jebraeili, Ali Mohammad Radmanesh, Zakieh Behbahani, Reza Amouzad, Soheil Bavi, Saeed Rezaeikia, Milad Moradi, Ashkan Ashoori und Sahar Babaei zu sehen.

„Cause of Death: Unknown“ feierte seine Premiere beim Shanghai Film Festival 2023 und gewann dort den Preis für die beste Kameraführung für Kameramann Davood Malek Hosseini. 

Anfang des Jahres, im Februar, gewann der Film beim 3. Iranian Film Festival New York den Publikumspreis.

Der Film hat auch internationale Anerkennung erlangt und wurde auf Festivals wie dem Torino Underground Cinefest in Italien, dem Pigeon International Film Festival in Island, dem Girona Film Festival in Spanien und dem Monadnock International Film Festival in den USA gezeigt. Außerdem wurde er beim Iranischen Filmfestival in Zürich als bester Spielfilm ausgezeichnet. 

Insgesamt drei aus dem Iran eingereichte Filme wurden bisher für den Oscar in der Kategorie „Bester ausländischer Film“ nominiert: Majid Majidis „Kinder des Himmels“ im Jahr 1999 sowie Asghar Farhadis „Nader und Simin – Eine Trennung“ und „Der Handlungsreisende“, die beide 2012 bzw. 2017 gewannen.

Seit Mitte August gehen in der Kategorie „Bester internationaler Spielfilm“ für die 98. Oscarverleihung in stetigem Tempo Einreichungen ein, wobei sich der Kampf in dieser Kategorie früher als in den vergangenen Jahren zuspitzt.

Ein internationaler Spielfilm ist definiert als ein Spielfilm mit einer Länge von über 40 Minuten, der außerhalb der USA produziert wird und dessen Dialoge überwiegend (mehr als 50 %) in anderen Sprachen als Englisch verfasst sind. Er kann sowohl Animations- als auch Dokumentarfilme umfassen.

Eingereichte Filme müssen zwischen dem 1. Oktober 2024 und dem 30. September 2025 in ihren jeweiligen Ländern in die Kinos gekommen sein. Die Frist für die Einreichung bei der Akademie endet am 1. Oktober 2025.

Insgesamt reichten 86 Länder Filme in dieser Kategorie für die 97. Oscarverleihung ein. 15 Filme kamen in die engere Auswahl, fünf wurden schließlich nominiert. Der brasilianische Film „I’m Still Here“ von Walter Salles gewann den Oscar in dieser Kategorie.

Die Academy wird am 16. Dezember 2025 die erste Shortlist der 15 Filme bekannt geben, die um den Oscar für den besten internationalen Spielfilm 2026 konkurrieren. Die endgültigen Nominierungen werden am 22. Januar 2026 bekannt gegeben. Die 98. Oscar-Verleihung findet am 15. März 2026 in Los Angeles statt.

 

 

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