Der in Täbris geborene Dichter Seyyed Mohammad-Hossein Behjat Tabrizi, bekannt unter seinem Pseudonym Schahriyar (1906–1988), zählt zu den leuchtendsten Figuren der modernen iranischen und aserbaidschanischen Literatur.
Jedes Jahr am 18. September gedenken die Iraner Seyed Mohammad-Hossein Behjat Tabrizi, besser bekannt unter seinem Pseudonym Schahriyar, einem der berühmtesten Dichter des modernen Iran. Der Tag ist offiziell als Nationaler Tag der persischen Poesie und Literatur begangen.
Schahriyar wurde am 2. Januar 1906 in der Nähe der Stadt Täbris in der Provinz Ost-Aserbaidschan geboren und entdeckte schon in jungen Jahren seine Liebe zur Poesie. Seine ersten Verse veröffentlichte er bereits als Gymnasiast in Täbris.
Er begann unter seinem Geburtsnamen Behjat zu schreiben, nahm aber später Schahriyar als seinen literarischen Namen an. Seine Debütsammlung Divan-e Schahriyar erschien 1931 in Teheran und wurde schnell von renommierten Gelehrten und Dichtern für ihre Eleganz und kreative Bildsprache gelobt.
Obwohl Schahriyar eine Vielzahl poetischer Formen erkundete – Lyrik, Vierzeiler, Couplets, Oden und Elegien – wird er besonders für seine Ghaselen bewundert, die stark vom Stil des klassischen persischen Meisters Hafez beeinflusst sind. Seine allererste veröffentlichte Sammlung aus dem Jahr 1929 enthielt Vorworte von prominenten Literaten wie Mohammad Taqi Bahar, Saeid Nafisi und Pejman Bakhtiari, was seine frühe Anerkennung in iranischen Literaturkreisen unterstreicht.
Schahriyars bekanntestes Werk, Heydar Babaya Salam, ist auf Aserbaidschanisch verfasst und gilt als eines der schönsten modernen Gedichte der aserbaidschanischen Literatur. Das Gedicht, benannt nach dem Berg, auf dem Schahriyar seine Kindheit verbrachte, spiegelt nostalgische Erinnerungen an das Dorfleben wider und wurde seitdem in über dreißig Sprachen übersetzt und für Theateraufführungen adaptiert.
Ein Hauptgrund für die anhaltende Popularität seiner Gedichte ist seine Verwendung umgangssprachlicher und alltäglicher Sprache, die seinen Werken große Resonanz bei der breiten Öffentlichkeit verschaffte.
Schahriyar starb am 18. September 1988 in Teheran. Sein Leichnam wurde im Maqbaratoshoara (Mausoleum der Dichter) in Täbris beigesetzt, der Ruhestätte von fast 400 bedeutenden Dichtern, Mystikern und Kulturschaffenden. Im Iran wird sein Todestag als Nationaler Tag der persischen Poesie und Literatur begangen. Seine Gedichte werden bis heute studiert, rezitiert, übersetzt und adaptiert.