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Awischan – Thymian | Heilpflanzen in Iran

Im Iran gibt es ungefähr 450 Arten von Heilpflanzen zu kaufen. Sie wachsen in der freien Natur. Eine davon nennt sich Awischan. So wird im Farsi  Thymian genannt. Thymian findet sowohl in der Küche als auch in der traditionellen Heilkunde Verwendung.  Sein Name Awischan kommt sehr oft in den iranischen Werken über Heilkunde vor.  Nicht überall im Iran wird der Thymian Awischan genannt, je nach Gegend benennt ihn die einheimische Bevölkerung anders. Er ist für seine hervorragende Heilwirkung bekannt.  Doch leider ist auch diese Pflanze im Iran in Gefahr geraten. Darüber berichten wir noch.

Die häufigste Thymiansorte  im Iran ist Thymus vulgaris.  Sie stammt aus den Gebieten am Mittelmeer und aus einigen Gebieten Afrikas.  Thymus vulgaris – oder der Echte Thymian – gehört zur Unterfamilie   Nepetoideae   der Lippenblütler.  Die Pflanze bildet mit ihren paarig gefiederten Blättern dichte Sträucher.  Sie blüht köpfchenförmig oder mit Einzelblüten. Die Blüten sind lilafarben.  Es gibt jedoch noch mehr Thymiansorten im Iran . Thymian wächst  in den gebirgigen Gebieten Irans insbesondere in dem Stadtkreis Eqlid in der Provinz Fars und der Provinz Buschehr im Süden Irans aber auch in den Provinzen Hamadan, Kurdistan und West-Aserbeidschan im Westen und Nordwesten Irans.

Der wohlriechende  Thymian hat viele Heilkräfte. Diese Pflanze wird in der Pharmazie, und bei der Herstellung von Hygiene- und Kosmetikartikeln verwendet, jedoch auch in der Nahrungsmittelindustrie.  Für medizinische Zwecke werden die getrockneten Zweigspitzen und Blätter angewandt. Im Mittelalter galt in Frankreich, Italien und Spanien der Thymian als Hustenmittel und nützlich bei schlechter Verdauung und zur Bekämpfung von Darmparasiten.  Thymian hat eine anti-bakterielle Wirkung und wirkt bei Pilzinfektionen.  In einigen Ländern wie den USA ist ein Aufguss mit Thymian noch immer wegen seiner beruhigenden Wirkung auf die Lunge und  bei Husten  und Erkältung sehr beliebt.  

Auch in der traditionellen iranischen Heilkunde wird oftmals Thymian, sprich Awischan, eingesetzt. Awischan gilt als Gegenmittel bei Spasmen und bei Atembeschwerden und Husten, schlechter Verdauung und zur Behandlung von Keuchhusten, Bronchitis, Lungenentzündung, Erkältung, Grippe und Behandlung von Muskelkrämpfen und Blähungen. Auch die antibakterielle Eigenschaft von Thymian und seine Eignung zur Bekämpfung von Parasiten und Pilzinfektionen, welche mit dem enthaltenen Wirkstoff Thymol zu tun hat, ist bekannt. Thymol  kann jedoch bei übertriebenem Konsum zu Vergiftungen führen . Bei Untersuchungen, die 2014 über die Wirkungen der Pflanzen Artemisia,  Lavendel und Thymian im Iran durchgeführt wurden, stellte man fest, dass alle drei Pflanzen  krankheitserregenden Bakterien  entgegenwirken.  Doch erwies sich die Essenz des Awischan Schirasi – des Schiraser Thymians als besonders effektiv im Vergleich zu der Essenz der anderen beiden Pflanzen.  Das im Thymian enthaltene Vitamin C stärkt das Immunsystem.  Vitamin C fördert die Bildung von Weißen Blutkörperchen. und die Weißen Blutkörperchen sind bekanntlich am wichtigsten für das Immunsystem. Vitamin C spielt außerdem eine wichtige Rolle für die Bildung von Kollagen, einem wichtigen Körperprotein und ist wichtig für den Zellenaufbau, die  Muskeln,  Körpergewebe und die Blutadern. 

Heute werden verschiedene Arzneimittel mit Thymian hergestellt. Allerdings ist nicht sichergestellt, ob man diese in der Stillzeit oder der Schwangerschaft bedenkenlos verwenden kann. Thymian hat aber eine blutreinigende Wirkung und hilft bei Schlaflosigkeit  und Begleiterscheinungen von schlechter Verdauung. Es wirkt auch bei Haarausfall. Doch immer ist darauf zu achten dass man beim Verzehr von Thymian nicht übertreiben darf , denn dann kommt es zu einer verstärkten Konzentration von Albumin im Urin. 

In vielen Teilen Irans droht der Thymian auszusterben. Es liegt am Niederschlagsrückgang und klimatischen Veränderungen und am unkontrollierten Abweiden durch Vieh , aber auch am zunehmenden Interesse an Bergwanderungen.  Überhaupt sind alle Endemiten – durch den Handel und durch das Entwurzeln gefährdet, so auch Awischan .   Angesichts dieser Bedingungen haben die Einrichtungen und Behörden für den Umweltschutz entsprechende Maßnahmen für den Schutz von dieser wertvollen Pflanze ergriffen. Im Rahmen dieser Projekte wird der Bevölkerung Anleitung und Anregung zur Anpflanzung von Thymian gegeben. Dabei werden  neue Technologien für die Herstellung von Produkten  aus Heilkräutern ins Auge gefasst und als weitere Maßnahme gilt, die Gebiete mit Heilpflanzen wie Thymian in verschiedenen Teilen Irans unter Schutz  zu stellen,  um auf diese Weise ein Aussterben zu verhüten. 

 

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