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Iranisches Kino: Berlin -7 °

Der Krieg im Irak forderte viele Opfer. Viele von ihnen sind Flüchtlinge. Atef, ein ruhiger Englischlehrer, lebt seit Jahren in Bagdad. Aber nach der versehentlichen Erschießung seiner Frau nimmt Atef seine Tochter und seinen Sohn und entkommt der Gewalt, die ihn und diese einst liebevolle Familie, gequält hat. Sie fliehen nach Berlin. Doch ihre beschwerliche Reise hat gerade erst begonnen, als Atef erfährt, dass es nicht der Traum ist, von dem er einst geträumt hat, ein Flüchtling in einem fremden Land zu sein. Und auch die Familie ist mehr nicht das, was er einst kannte …

Filmtitel: Berlin -7 °
Regie:
Ramtin Lavafi
Autor: Mohammad Reza Gohari
Schauspieler: Mostafa Zamani, Thom Bishops, Dalia Hibish, Karolin Eichhorn, Masoud Rayegan, Maryam Abbas, Halima Ilter, Hamed Sabet, Mohamad Reza Delpak
Produktionsjahr: 2013 (Koproduktion Iran und Deutschland)
Auszeichnungen: Crystal Simorgh Gewinnerin für die beste Filmmusik von Hamed Sabet und die beste Synchronstimme von Mohammad Reza Delpak beim 31. Fajr Film Festival
Filmgenre: Sozialdrama
Hauptthemen: Krieg und Migration

Kurze Inhaltsangabe:  Der Film Berlin – 7 ° handelt von der Geschichte einiger Flüchtlinge, die aufgrund der Invasion in Irak und den Folgen des Krieges, nach einem sicheren Ort zum Überleben suchen. Atef flieht mit seiner Tochter und seinem kranken Sohn vom Krieg in Bagdad nach Berlin; Ein Ort, an dem sie nicht in Lebensgefahr sind, aber bald erkennen sie, dass alles im Leben nicht nur das Überleben ist.

Die Geschichte des Films:

Atef (gespielt von Tom Bishops) ist ein irakischer Einwanderer, der zusammen mit seiner Tochter Nadschmeh (gespielt von Dalia Hibish) und seinem kleinen Sohn Kazem von der Unsicherheit des Krieges nach dem Sturz des irakischen Diktators Saddam Husseins illegal nach Deutschland flieht und zum Flüchtling wird.

Atef, der im Krieg seine Frau verloren hat, trifft auf ein junges Paar namens Behrouz (gespielt von Mustafa Zamani) und Rojin (gespielt von Halima Ilter), die ebenfalls illegal nach Deutschland eingereist sind. Die Geschichte des Films dreht sich auch um die Bemühungen und Leiden dieser beiden Familien, die in Deutschland Zuflucht suchen um dort zu bleiben.

Andererseits lernt er durch Behrouz einen kurdischen Anwalt namens Karim (gespielt von Masoud Raajan) kennen, der ihr Asylverfahren vorantreiben wird. Aufgrund eines Missbrauchs von Karim gerät Atefs Asylverfahren in Schwierigkeiten und er und seine Familie sind gezwungen, Deutschland schnell zu verlassen und in den Irak zurückzukehren. Doch in der Zwischenzeit hilft die deutsche Psychologin, die sich der Probleme und Nöte von Najma und Kazem im Irak bewusst ist, dieser Einwandererfamilie dabei, ihren Asylantrag voranzutreiben. Am Ende gelang es der Familie von Atef und Behrouz in Deutschland Asyl zu erhalten und weiterhin in Berlin zu leben.

Filmanalyse:

Der Film Berlin-7° handelt vom Leben von Flüchtlingen, die aufgrund von Krieg und anderen Problemen gezwungen sind, ihre Heimat und ihre Häuser zu verlassen und illegal in europäische Länder wie Deutschland einzureisen. Eines der Punkte, die im Film richtig erwähnt werden, sind die kulturellen Unterschiede und Widersprüche zwischen den Lebensstilen der Flüchtlinge und der Menschen in den Aufnahmeländern. Zum Beispiel gerät die junge Najma, ein junges irakisches Mädchen, das unter schwierigen Bedingungen gelebt hat und von der Gruppe verfolgt wurde, die sie im Irak entführt hat, mit der Einreise nach Deutschland und den Genuss einiger Freiheiten in Schwierigkeiten mit ihrem Vater, da sie nun denkt, dass Unabhängigkeit und Handlungsfreiheit in der Kommunikation mit anderen, ihr gutes Recht ist.

Andererseits ist Atefs Figur ein Vater, der kriegsbedingt mit seinen beiden Kindern unter allen Risiken nach Deutschland fliehen muss. Er Schwierigkeiten mit seiner Umgebung und bestreitet seinen Lebensunterhalt mit schwerer Arbeit. Aber einer der prominenten Charaktere des Films, der Atef und seiner Familie aufgrund seines Sinns für Menschenfreundlichkeit hilft, ist die deutsche Psychologin. Sie, die die Fortschritte im Behandlungsprozess von Kazem (Atefs kleinem Sohn) miterlebt, als ihr Asylverfahren in Schwierigkeiten gerät und Atef ins Gefängnis kommt, sorgt dafür, dass Atefs Familie in Deutschland bleibt, indem sie Najme hilft und sie im Asylverfahren unterstützt. Dieses humanitäre Verhalten der deutschen Ärztin kann so analysiert werden, dass reine menschliche Gefühle und Hilfe für die Mitmenschen keine Nationen und keine geografischen Grenzen kennen.

Diese Art von Verhalten erinnert an das berühmte Gedicht des großen iranischen Dichters Saadi, der einst so wunderschön sagte:

بنی آدم اعضای یکدیگرند
که در آفرینش ز یک گوهرند
چو عضوی به درد آورد روزگار
دگر عضو‌ها را نماند قرار
تو کز محنت دیگران بی‌غمی
نشاید که نامت نهند آدمی

Die Kinder Adams sind aus einem Stoff gemacht,
als Glieder eines Leibs von Gott, dem Herrn, erdacht.
Sobald ein Leid geschieht nur einem dieser Glieder,
dann klingt sein Schmerz sogleich in ihnen allen wider.
Ein Mensch, den nicht die Not der Menschenbrüder rührt,
verdient nicht, dass er noch des Menschen Namen führt.

 

Weiterführende Links:

https://www.youtube.com/watch?v=R3Hh6tBSqDw

http://43.mostra.org/en/filme/45-Berlin-7

https://www.imvbox.com/watch-persian-movie-iranian-movies/berlin-7-berlin-manfi-haft

https://www.filmaffinity.com/us/film388632.html

 

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