Im Teheraner Museum für Zeitgenössische Kunst (TMoCA) findet eine Reihe analytischer Sitzungen zur Ausstellung „Picasso in Teheran“ statt.
Bis zum Ende der Ausstellung „Picasso in Teheran“ veranstaltet das Teheraner Museum für Zeitgenössische Kunst jeden Mittwoch eine Reihe von Expertengesprächen mit Künstlern und Kunstexperten. Der Eintritt ist für alle Interessierten frei.
Die zweite Sitzung dieser Reihe analytischer Veranstaltungen findet unter dem Motto „Picasso und die Iraner“ am Mittwoch, dem 30. April, um 17 Uhr im Auditorium des TMoCA statt, berichtete ISNA.
An der Sitzung nehmen der Kunstkritiker und Galerist Shahrouz Nazari, der Forscher und Fakultätsmitarbeiter der Tehran University of Arts Mohammadreza Moridi sowie die Künstlerin und Moderatorin der Sitzung Neda Tavallaee teil.
Die Ausstellung „Picasso in Teheran“ präsentiert Picassos Leben und seine künstlerischen Schaffensperioden. Sie zeigt 66 Werke des renommierten spanischen Malers und Bildhauers aus der Sammlung des TMoCA. Sie ist bis zum 20. Mai täglich (außer montags) geöffnet.
Ein Highlight darunter sind 26 Aquatinta-Drucke aus der berühmten Serie „La Tauromaquia“ (Die Kunst des Stierkampfs), die noch nie zuvor im Iran ausgestellt wurden.
Diese Sammlung ist eines seiner berühmtesten Werke im Bereich der Druckgrafik und zeigt seine tiefe Faszination für die spanische Kultur, insbesondere für das dramatische und rituelle Spektakel des Stierkampfs.
Die Serie wurde von José Delgados Buch „La Tauromaquia o arte de torear“ (Tauromachia, die Kunst des Stierkampfs) aus dem 18. Jahrhundert inspiriert, das die Geschichte und Techniken des Stierkampfs detailliert beschreibt. José Delgado, bekannt als Pepe Illo, war ein berühmter Matador, und sein Buch wurde zu einer bedeutenden Referenz der spanischen Stierkampftradition. Picasso, der sich seit seiner Kindheit für den Stierkampf begeisterte, interpretierte diese historischen Berichte in seinem einzigartigen künstlerischen Stil visuell neu.
Picasso verwendete die Aquatinta-Technik, ein Druckverfahren, das reiche Tonwertvariationen ermöglicht und den Bildern eine dramatische, fast malerische Wirkung verleiht. Die Werke sind minimalistisch und dennoch ausdrucksstark und zeichnen sich oft durch kräftige Schwarz-Weiß-Kontraste aus, die Bewegung, Spannung und die rohe Energie des Stierkampfes betonen.
Mit schnellen, gestischen Linien und fließenden Kompositionen fängt Picasso die Essenz des Stierkampfes ein – die Anmut des Matadors, die Kraft des Stiers und die Spannung der Konfrontation. Seine Darstellungen sind nicht bloße wörtliche Illustrationen, sondern abstrakte und emotional aufgeladene Darstellungen des Spektakels.
„La Tauromaquia“ spiegelt Picassos lebenslange Faszination für Stiere und Stierkämpfe wider – Themen, die in seinen Werken immer wieder auftauchen, von frühen Skizzen bis hin zu seinem Meisterwerk „Guernica“ (1937). Die Serie gilt auch als Hommage an das spanische Kulturerbe und den Mythos des Stiers als Symbol für Stärke, Gefahr und Kunstfertigkeit.
Pablo Picasso (1881–1973) war ein spanischer Maler, Bildhauer, Grafiker, Keramiker und Theaterdesigner, der den Großteil seines Erwachsenenlebens in Frankreich verbrachte. Als einer der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts ist er bekannt als Mitbegründer des Kubismus, der Erfindung der konstruierten Skulptur, der Collage und der vielfältigen Stile, die er mitentwickelte und erforschte.