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Gesundheit und Wohlbefinden im Islam

Eine geeignete Ernährung ist von besonderer Bedeutung für körperliches und seelisches Wohlbefinden. In einem gesunden Körper fühlt sich der Geist wohl. Der Körper ist das Medium, mit dem der Gläubige Gott dient. Deshalb wird in der islamischen Lehre die Bedeutung einer gesunden Ernährung hervorgehoben.

Nahrung soll gesund und mengenmäßig angemessen sein

Jeder Mensch wünscht sich gesund zu sein und gesund zu bleiben. Also muss er sich auf geeignete Weise ernähren.

Imam Ali (a) sagte: „Wer nur dann isst, wenn er richtig hungrig ist, das Essen gut kaut und aufhört zu essen, obwohl  er noch Appetit hat, dem wird außer dem Tod kein Körperleiden treffen.“

Einer der Gehilfen Imam Rezas (a) berichtet: „Wenn einer von uns zusammen mit Imam Reza (a) das Essen zu sich nahm, gab ihm der Imam (während der Mahlzeit) keinerlei Aufträge, damit er sich nicht mit dem Essen beeilt.“

In der Tat ist es so, dass es nicht nur nicht gut für die  Verdauung ist, wenn man sein Essen hastig zu sich nimmt,  sondern auch nervlich negative Auswirkungen hat.

Demnach ist nicht  nur die Wahl von nützlicher Nahrung wichtig, sondern sollten auch bestimmte Sitten für Essen und Trinken beachtet werden, die zur körperlichen Gesundheit beitragen.

Imam Ali (a) hat zum Beispiel seinem Gefährten Kumail ibn Ziyad gesagt: „Beim Esse, lass dir Zeit, damit diejenigen, die mit dir speisen genug zu sich nehmen können und du ihnen auf diese Weise eine Versorgung zukommen lässt.“ 

Eine andere Empfehlung lautet, Tafelwasser oder andere Getränke nur zögernd und schluckweise zu sich zu nehmen und niemals ein Glas auf einen Schlag zu leeren. Der Prophet (s) hat außerdem gesagt, man solle niemals sehr Heißes oder sehr Kaltes zu sich nehmen und wie folgt empfohlen: „Bring Essen zum Abkühlen, denn in heißen Speisen ist kein Segen und verzichte darauf sehr kaltes Wasser zu trinken, denn es schadet dem Magen.“

Gott hat dem Menschen das Verlangen nach Speise und Trank  in Form eines Triebes mitgegeben. Hungergefühl und Durst sind ein Segen, denn sie mahnen den Menschen, etwas zu tun, um dem Körper die notwendige Nahrung zuzuführen. Dafür sollte der Mensch Gott dankbar sein. Kein Lebewesen und kein Mensch kann ohne Nahrung auskommen, auch die Propheten und größten Gottesfreunde sind nicht dazu fähig.  Diese Großen der Religion  haben uns Empfehlungen hinsichtlich der Ernährungsweise und Essenssitten hinterlassen, an denen wir uns orientieren können.

  Körperbedarf an verschiedenen Nahrungsmitteln

Obwohl der Islam einen abwechslungsreichen Nahrungskorb empfiehlt soll dies nicht bedeuten, dass zu jeder Mahlzeit alle möglichen verschiedenen Speisen verzehrt sollten oder Verschwendungen begangen werden dürfen. Im Gegenteil dazu sollte man darauf verzichten bei einer Mahlzeit verschiedene Arten von Nahrung zu sich zu nehmen. Dies wird heute auch von Nahrungswissenschaftlern empfohlen. Der Verdauungsapparat braucht für die Verarbeitung jeder Nahrungsart  ein bestimmtes Enzym und ein bestimmtes Milieu. Zur Verdauung von Fleischspeisen benötigt der Magen zum Beispiel ein saures Milieu mit einem ph-Wert von weniger als 7 und für Früchte und Gemüse ein basisches Milieu mit einem Wert der über 7 liegt. Der gleichzeitige Verzehr von diese beiden Arten Lebensmitteln wirkt sich also störend  auf die Ausschüttung von Enzymen und den Verdauungsvorgang aus.

Die islamischen Lehren unterstreichen, dass man nützliche und gesunde Nahrung zu sich nehmen soll, und empfehlen den Verzicht auf Schädliches. In zahlreichen Überlieferungen wird auch auf den Nutzen  von vielen Lebensmitteln hingewiesen.

In seiner Al Resalah al Dhahabiya (die goldene Abhandlung) sagt Imam Reza (a) über  den Verzicht von schädlichem Essen: „Achte nicht auf das, was unwissende Leute sagen, nämlich: Wir haben schon öfters von diesem und jenem Getränk oder Lebensmittel, von denen es heißt, sie seien schädlich, zu uns genommen und es hat uns nichts geschadet. Also brauchen wir uns nicht an das zu halten, was die Ärzte sagen und wir werden auch in Zukunft weiter von dem essen, was wir bisher an Speisen und Süßigkeiten gegessen haben. Jemand, der dies sagt, kommt wie die Tiere nicht in den Genuss von Verstand und kann nicht das Nützliche vom Schädlichen unterscheiden. Er ist wie jener Dieb, der einmal gestohlen hatte und nicht gefasst wurde und deshalb danach verlangte, weiter zu stehlen und solange Diebstahl beging bis er schließlich gefangen genommen und hart bestraft wurde. Seine Strafe wäre leichter ausgefallen, wenn er beim ersten Mal erwischt worden wäre. Jemand, der ein paar Mal schädliche Nahrung und Süßspeisen zu sich genommen hat, ohne negative Folgen zu bemerken, wird übermütig und letztendlich von schlimmen Krankheiten befallen, die sich nicht mehr heilen lassen.“ 

Beim islamkonformen Ernährungsstil kommt es also nicht so sehr darauf an, dass das Essen köstlich ist, sondern es wird mehr Wert darauf gelegt, dass es zur Gesundheit des Körpers und zur längeren Lebenserwartung beiträgt. Das soll natürlich nicht bedeuten, dass in der islamischen Kultur der Mensch keinen Appetit auf leckeres Essen haben dürfte und nicht darauf geachtet wird, dass das Essen gut schmeckt. In einer Überlieferung heißt es nämlich zum Beispiel: Enthalte dich davon etwas zu essen, worauf du keinen Appetit hast, denn das macht dich einfältig.“  Es ist aber immer  vorrangig darauf zu achten, dass ein Essen gut für den Körper ist und wir nichts Schädliches zu uns nehmen, auch wenn es noch so köstlich schmeckt.

In einer Überlieferung heißt es: „Nimm niemals etwas zu dir, wovon du weißt dass es dir schadet und gib niemals deiner Lust  den Vorrang gegenüber der  Gesundheit deines Körpers.“

Aus islamischer Sicht dient die Ernährung dazu die Gesundheit des Körpers zu erhalten und Kraft für ein besseres Leben und für das Gott-Dienen zu gewinnen. Imam Ali (a) hat diesbezüglich wie folgt gemahnt: „Du solltest nicht leben wollen um zu essen, sondern essen wollen um zu leben.“

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