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Iranische Filme beim Vancouver-Festival

Vier iranische Filme konkurrieren beim 41. Vancouver International Film Festival, das vom 29. September bis 9. Oktober in der kanadischen Stadt stattfindet.

„No Prior Appointment“ von Behruz Shoeibi, „Like a Fish on the Moon“ von Dornaz Hajiha, „The Locust“ von Faezeh Azizkhani und „See You Friday, Robinson“ von Mitra Farahani wurden ausgewählt, um in verschiedenen Kategorien gezeigt zu werden Festival.

„No Prior Appointment“ und „Like a Fish on the Moon“ werden im Panoramabereich gezeigt.

Das gefeierte Drama „No Prior Appointment“ erzählt die Geschichte einer iranischen Emigrantin, die nach 30 Jahren gezwungen ist, in ihr Heimatland zurückzukehren, als sie vom Tod ihres entfremdeten Vaters erfährt. Sie verabschiedet sich hastig von ihrer Arbeit als Ärztin in Deutschland und bringt ihren kleinen autistischen Sohn mit.

Shoeibi erforscht die Ideen der Rückkehr, übrig gebliebene Erinnerungsfäden eines Landes und das Selbstgefühl, das einst zurückgelassen wurde. Mit nuancierter Anmut erkundet der Film die Sehnsucht nach Heimat, die Fragen der Zugehörigkeit und das seltsame Gefühl der Heimkehr bei der Rückkehr in das Land der eigenen Kindheit.

In „Like a Fish on the Moon“ müssen Haleh und ihr Mann Amir mit einer schwierigen Situation fertig werden: Ihr vierjähriger Sohn Ilya hat plötzlich aufgehört zu reden. Es gibt offensichtlich keine physiologische Ursache, also suchen sie einen Psychotherapeuten auf, der eine radikale Lösung findet. Ilyas Mutter, die sich bisher um ihn gekümmert hat, soll in den Hintergrund treten, während der Vater ihre Rolle bei der Betreuung des Kindes übernimmt. Diese Veränderung der etablierten Ordnung schickt die Familie in eine Abwärtsspirale von Spannungen und Aggressionen, aus der es äußerst schwierig ist, einen Ausweg zu sehen.

Das Comedy-Drama „The Locust“ handelt von Hanieh, die die Hoffnung aufgibt, bei ihrem halbautobiografischen Drehbuch Regie zu führen, und es stattdessen an ihre beste Freundin mit guten Beziehungen verkauft, um Regie zu führen. Letztere hält Hanieh in der Nähe, um sie bei Drehbuchbesprechungen und Besetzungsproben zu beraten, aber im Laufe der Produktion wird schmerzlich klar, dass weder die neue Regisseurin noch ihre äußerst kritische Crew Respekt vor der ursprünglichen Vision unserer Protagonistin haben.

Als Koproduktion aus Frankreich, der Schweiz, dem Iran und dem Libanon schildert der Dokumentarfilm „See You Friday, Robinson“ liebevoll eine Begegnung zwischen den atemlosen Titanen Jean-Luc Godard und dem iranischen Filmemacher und Literaten Ebrahim Golestan. Sie beteiligen sich am Fernaustausch von Zitaten und kryptischen Aussagen. Ihr Dialog, der schon vor langer Zeit im letzten Jahrhundert hätte stattfinden sollen, besteht zwangsläufig aus gewichtigen Themen wie Menschlichkeit, Zeit, Kunst und Tod. 

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