Freitag , Dezember 6 2024
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Auf den iranischen Inseln im Persischen Golf (Larak)

Jedes Jahr finden sich über vier Millionen Touristen in der Provinz Hormozgan ein, und viele zieht es an die Küsten des Persischen Golfes und der Inseln. Am meisten werden die Inseln Qeschm, Hormus, Kisch, Hengam, Abu Musa und Larak besucht. Heute können Sie uns bei der Besichtigung der Insel Larak begleiten!

Von der Insel Larak hat die Zeitschrift National Geography 2015 unter der Rubrik „Favoriten unserer Leser“ ein verblüffendes Foto veröffentlicht. Dieses Foto zeigt einen leuchtenden blauen Küstenstreifen. Es wurde auf der Insel Larak gemacht.

Der leuchtende blaue Streifen, der auf diesem Bild an der Küste von Larak zu sehen ist, rührt von Phytoplankton her. Phytoplankton ist eine Gruppe von mikroskopischen sich selbst ernährenden Lebewesen, die 50 bis 85 Prozent des Sauerstoffes auf der Welt erzeugen und als Ernährungsquelle von Wassertieren dienen. Meistens sind diese Lebewesen sehr klein und nicht mit dem bloßen Auge zu sehen. Aber wenn ihre Anzahl im Wasser groß ist, kann es sein, dass das Wasser grün oder in anderen Farben erscheint.

Dieses Phänomen ist nicht immer zu beobachten. Nur wenn es keinen Wellengang gibt und keinen Wind kommt es an der Küste der Insel Larak vor. Möglicherweise muss man länger als einen Monat darauf warten.

Larak ist 7,48 Quadratkilometer groß und liegt in der Meeresenge von Hormus. Von dem Festlandhafen Bandar Abbas ist es 18 Seemeilen entfernt (also etwas mehr als 33 km). Die Insel besteht aus einem erloschenen Vulkankegel. Der höchste Punkt befindet sich 138 m über dem Meeresspiegel. Ihr größter Durchmesser beträgt 10 km. Es wird keine Landwirtschaft auf Larak betrieben. Die Bevölkerung bestreitet ihren Unterhalt aus Fischfang und Tauchen.

Das Trinkwasser bezieht die Bevölkerung von Larak in der Hauptsache aus der Hafenstadt Bandar Abbas. Es gibt aber auch kleine Teiche und Brunnen für die Wasserversorgung. Auf dieser kleinen Insel leben ungefähr 700 Menschen. Sie sprechen einen besonderen Farsi-Dialekt, der sich Komzari nennt.

Auf Larak gibt es eine Festung, von der es heißt, dass sie zur Zeit des Afschariden Nader Schah (1736-1747) errichtet wurde. Dieses Bauwerk (siehe Titelbild) wird heute noch bewohnt. Larak hat zwei Dörfer, das eine ist Tayyab und das andere Kuh Bala, dessen Einwohner Farsi sprechen.

Auf Larak ist es wie an allen anderen Orten im Süden Irans warm und feucht. 6 Monate lang ist es dort sehr heiß und 6 Monate lange ist das Wetter gemäßigt. Larak ist eine kleine Insel, aber es gibt mehrere Täler, in denen Gazellen und wilde Hasen leben. An einem seiner Strände leben Schildkröten und an allen Küsten sind verschiedene Korallenarten und Fische in bunten Farben zu sehen.
Dutzende von Schiffen und Öltanker passieren täglich die Gewässer zwischen den beiden Inseln Larak und Hormus in der Meeresenge von Hormus. Die Wasserstraße ist 20 Kilometer breit und eine der befahrensten und bedeutendsten Seefahrtswege.

Fremde Staaten haben in der Vergangenheit ein Auge auf die Insel Larak geworfen, weil ihr Lage von strategischer Bedeutung ist. Ab dem 16. Jahrhundert war die Insel eine Zeitlang in der Hand der Holländer, der Portugiesen bzw. der Engländer. Aus dieser Zeit sind noch immer militärische Festungsanlagen mit Aussichtstürmen auf der Insel zu sehen. Die Festung der Portugiesen ist eine der historischen Sehenswürdigkeiten auf Larak. Sie wurde aus Riffgestein unter Verwendung des traditionellen iranischen Mörtels Sarudsch errichtet. Sarudsch (englische Schreibweise: Sarooj) ist eine traditionelle Mischung von Ton und Kalkstein im Verhältnis 6 zu 4 unter Zugabe von weiteren Bestandteilen wie zum Beispiel Eiweiß.

Dieses portugiesische Fort auf Larak ist so alt wie ihre Festungen auf den Inseln Qeschm und Hormus, aber es ist größer als die beiden anderen und blieb wegen der Holzpfeiler, die beim Bau verwendet wurden, erhalten.

Zu den touristischen Sehenswürdigkeiten auf Larak gehören die mächtigen Bäume und 800 Jahre alten Häuser in den Bergen, ein abgebranntes Schiffsfrack und Salzhöhlen. Auch ein Ausflug zum Leuchtturm der Insel und zu den Hütten am Sandstrand bietet sich an. Die Einwohner pflegen einen interessanten Brauch. Sie stellen Feuerschalen aus gebranntem Ton, die kleinen Blumentöpfen ähneln, auf die frischen Gräbern oder den Gräber von jung Verstorbenen. In diese Feuerschalen wird glühende Kohle geschüttet und es wird Weihrauchharz (Kondor) und Steppenraute (Espand) hinzugefügt. Diese Lichter erhellen in der Nacht zum Freitag den Friedhof und es breitet sich Wohlgeruch aus.

Von zwei Kais auf Qeschm kommt man nach Larak. Die erste und sicherste Route ist die mit einem Wassertaxi vom Zakeri-Kai aus. Von dem Duha-Kai auf Qeschm kann man aber auch ein Motorboot besteigen um nach Larak zu kommen.

Auf Larak gibt es noch keine Übernachtungsmöglichkeiten. Deshalb kommen die meisten Touristen nur für einen halben Tag auf die Insel. Einige bleiben auch über Nacht und schlagen neben dem Leuchtturm ihr Zelt auf. Wegen der häufigen Militärmanöver die in den umgebenden Gewässern stattfinden, ist jedoch eine vorherige Absprache mit der Dorfverwaltung (Dehyar) der Insel ratsam.

Auf der Insel gibt es eine geringe Anzahl von Motorrädern und nur zwei Kraftfahrzeuge. Das eine Kfz gehört der Verwaltungsstelle (Dehyari) und das andere der Marine. Wer also Salzdom, Vulkankegel und die historischen Ruinenstätten aus der Nähe sehen möchte, muss sich zu Fuß auf den Weg machen. Unterwegs wird er eine bunte Palette von farbiger Erde bewundern können.

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