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Das Menschenbild im Denken Saadis

Von Hassan Heydari | Erschienen in Spektrum Iran 

Einleitende Gedanken

Mosleh ad-Din Saadi Schirazi ist dem Wort nach ein Dichter und dem Aussagentypus nach ein Philosoph. Wie berichtet wird, ist Saadi »das Ergebnis der Lehren Ferdousis und Sanayis sowie der lehrreichen Reden und der feinen Lehren der griechischen, persischen, indischen, arabischen und Gelehrten«. Saadis Werk zählt zu Recht zum literarischen Erbe der Menschheit, da der Mensch als Ganzes im Zentrum seines Denkens steht. Die Mischung aus angeborener Begabung und tiefem Denkhorizont bildet in ihm eine einzigartige Einheit: »In seinem Wesen verbindet sich ein Dichter, welcher die Welt aus der Sicht der Liebe betrachtet, mit einem Ethiker, der den Menschen auf dem Weg der moralischen Entwicklung begleitet.« Saadi ist ein Gelehrter, welcher der praktizierten Theosophie das schöne Gewand der persischen Literatur angezogen hat.

Die folgenden Verse werden nicht ohne Grund als »das Manifest des Diskurses über das Zivilrecht in Saadis Dichtung und Denken« betrachtet:

»Die Menschenkinder sind alle ja Brüder,
aus einem Stoff wie eines Leibes Glieder,
Hat Krankheit nur ein einziges Glied erfasst,
so bleibt den anderen weder Ruh noch Rast.
Wenn anderer Schmerz dich nicht im Herzen brennet,
verdienst du nicht, dass man noch Mensch dich nennet!«

Über Saadi sind viele Arbeiten darüber verfasst worden, was zu seinem wissenschaftlichen Wert beiträgt, doch es bleibt die Frage, wie Saadi seine eigenen Worte bewertet. Er antwortet, seine Worte seien ein heilsames Medikament für die menschlichen Schmerzen. Dieses Medikament habe er mit dem Sieb der Erkenntnis gereinigt, mit dem Honig der Worte gemischt und dann es großzügig dem Menschen zur Verfügung gestellt.

Lesen Sie weiter unter:

http://spektrum.irankultur.com/wp-content/uploads/2017/06/Das-Menschenbild-im-Denken-Saadis1.pdf

Erschienen in Spektrum Iran 2-2017– Wer ist der iranische Dichter-Philosoph Saadi?

http://spektrum.irankultur.com/?p=2235&lang=de#more-2235

 

 

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