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Iranische Weißkopfruderente | Oxyura leucocephala

Eine selten gewordene Vogelart im Iran, über die sie heute mehr erfahren, ist die Weißkopfruderente (persisch: اردک سرسفید). Die Weißkopfruderente ist eine Art aus der Familie der Entenvögel. Sie ist ein Vertreter der Ruderenten.

Gemäß Statistiken der Umweltschutzbehörde der Islamischen Republik Iran werden 535 Vogelarten in unserem Land beobachtet, was fast ein Drittel aller Vogelarten auf der Welt ausmacht. Allerdings handelt es sich zu einem großen Teil um Zugvögel.  Gemäß Beobachtungen verbringen die meisten von ihnen den Herbst und Winter im Iran und kommen aus Westsibirien und Westeuropa ins Land. Natürlich gibt es auch Vögel, die das ganze Jahr über im Land bleiben und eine davon ist die Weißkopfruderente. Sie wurde von der Weltnaturschutzunion auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Arten gestellt.

Auf Englisch heißt die Weißkopfruderente white-headed duck und im Persischen wird sie im gleichen Sinne ordak-e sefid-sar,  Weißkopfente genannt. Dieser in der Fachsprache mit Oxyura leucocephala bezeichnete Entenvogel  lässt sich leicht von anderen Gattungen  unterscheiden. Das Gefieder am  Körper ist dunkel und der Kopf weiß. Besonders auffällig ist der blaue Schnabel in der Balz- und Brutzeit  und der steiffedrige relativ lange Schwanz, der manchmal steil hochstippt.  Der Rumpf ist ungefähr 46 cm lang. Männchen und Weibchen sehen verschieden aus. . Das Gefieder der männlichen Weißkopfruderente ist bis auf den Kopf braun und die Farbe geht zum Rückgrat hin in Grau über. Das Gefieder ist auf dem Rücken und an den Seiten mit kleinen grauen Tupfern übersät. Diese sind aber nur aus nächster Nähe zu erkennen. Nicht nur der Kopf ist weiß sondern auch der Bauch. Aber die Federn auf der Stirn und der Kopfplatte  sind wieder schwarz. Schwarz ist auch der Schwanz dieser Entenart,den sie oft in die Luft streckt und in der Paarungszeit zudem wie einen Fächer spreizt. Wie nun sieht das Weibchen aus? Das Gefieder des Weibchen ist am Rumpf grau-braun und  auf dem Rücken und am Schwanz mit kleinen hellbraunen Flecken übersät. Den schwarzen Schwanz breitet es normalerweise über dem Wasser aus. Beim weiblichen Tier ist das untere Wangenfeld weiß gefiedert und unter dem schwarzen  Auge verläuft noch einmal eine weiße leicht gebogene  Linie.  Die Füße sind graufarben. Ein Unterschied zwischen Weibchen und Männchen ist auch beim Schnabel festzustellen. Beim Weibchen ist er braun, aber beim Männchen wird er in der Balz- und Brutzeit  graublau, mit einer weißen Linie am unteren Rand. Außerdem ist der Schnabel beim Männchen ausladender.

Weißkopfruderente

Die Weißkopfruderente  lebt normalerweise in flachen Gewässern und auf Seen, bevorzugt   mit höherem Salzgehalt . Süßwasserseen und Meeresküsten sowie flache Schilfseen gehören auch zu ihrem Lebensraum. Sie baut ihr Nest in der Nähe des Wassers, denn sie ernährt sich von Fischen, Krusten-  und Weichtieren, Kaulquappen und weiteren kleinen Lebewesen im Wasser. Normalerweise fliegt dieser Vogel dicht über der Wasserfläche.

Das Verteilungsgebiet der  Weißkopfruderente ist relativ begrenzt. Der Vogel lebt in einigen Gebieten in Nordwestafrika wie in Tunesien und Algerien , im Mittleren Osten, Zentralasien und einigen Gegenden im Süden und Südwesten Europas wie Südspanien . Doch ist er auch teilweise  in Sümpfen, Seen und Schilfgebieten in Russland, Kasachstan , Usbekien, der Mongolei und  Afghanistan zu Hause und wurde  auch in Ungarn, Armenien und der Türkei beobachtet. Zu den wichtigsten Habitaten und Brutplätzen dieser Ente gehören die Seen und die Saryaka-Steppe im Norden von Kasachstan und der  Burdur-See  in der Türkei sowie einige Gegenden in Iran.

Lebensräume der Weißkopfruderente

Nist- und Brutplätze der Weißkopfruderente gibt es im Iran in der Provinz Fars im Süden, in Sistan im Osten, und am Miankaleh-See im Nordosten. Weitere sind im Nordwesten des Landes  der Qori-Gol-See und manchmal auch der Urmia-See und das Feuchtgebiet Kani Barazan in Mahabad. Vor kurzem  teilte der Leiter des Umweltschutzamtes von Mahabad mit, dass mehr als 100 Exemplare  im Wildnispark Kani Barazan gesichtet wurden und bestätigte, dass diese Vogelart seit einigen Jahren durchgehend in diesem Feuchtgebiet beobachtet worden ist. Der Wildnispark Kani Barazan ist das erste iranische Vogelschutzgebiet  und eines der wichtigsten regionalen Reiseziele  für den Ökotourismus. Es zieht  jedes Jahr zu verschiedenen Zeiten viele Naturfreunde insbesondere Vogelfreunde an.

Abgesehen von der Jagd auf diese Entenart, bildet auch der Verlust von circa der Hälfte ihres Lebensraumes auf der Welt  eine ernsthafte Bedrohung für sie. Nach Aussagen von Sachverständigen ist ihre Population von 150 Tausend Exemplaren zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf heutige circa 15 Tausend Exemplare zurückgegangen.  Der wichtigste Grund ist die Umfunktionierung des Lebensraumes dieses Entenvogels für landwirtschaftliche Zwecke . Es liegt aber auch  an weiteren Faktoren der Wirtschaftsentwicklung.  Zudem bedroht  eine andere Gattung der Entenvögel den Bestand der Weißkopfruderente und zwar ist das die Pfeifente, Anas Penelope, hierzulande ordake sorch (rote Ente) genannt.

Diese Gattung war ursprünglich  in Nordamerika beheimatet und wurde zur Haltung in einen Vogelpark in England gebracht. 10 Exemplare der Pfeifente sind von dort weg geflogen und in erstaunlich kurzer Zeit hat ihre Population zugenommen.  Am meisten wird inzwischen der Bestand der Weißkopfruderente durch die Paarung mit Pfeifenten bedroht, den die daraus resultierenden Hybriden sind zur Fortpflanzung fähig. Daher besteht die Gefahr, dass es bald keine reine Weißkopfruderenten mehr geben könnte.  Man hat inzwischen mit Erfolg einige Schritte durchgeführt, um diese wertvolle Entenart zu retten. Zum Glück ist die Pfeifente noch nicht in Iran aufgetaucht.

Die Weißkopfruderente steht wie gesagt zurzeit auf der Liste der Weltnaturschutzunion, die die vom Aussterben bedrohten Arten enthält.  Außerdem steht dieser Entenvogel gemäß dem Abkommen zum Schutz von Zug-Wasservögeln Afrikas und Eurasiens  und gemäß den Gesetzen der Islamischen Republik unter Naturschutz.

 

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