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Das  Lebenswerk eines Getreuen der Islamischen Republik

Nachdem die Islamische Republik am 9. Dezember 2020 Ayatollah Mohammad Yazdi verlor, verstarb nun auch am 2. Januar 2021 Ayatollah Mohammad Taqi Mesbah Yazdi. Ayatollah Mesbah Yazdi war ein islamischer Philosoph und ein Gelehrter, der zur Ableitung von Rechtsurteilen berechtigt war – ein Mudschtahid.

Ayatollah Mohammad Taqi Mesbah Yazdi war der Gründer des Imam-Chomeini-Lehr- und Forschungsinstituts und Vertreter der Provinz Chorasan-e Razawi im Führung-Expertenrat. Er verstarb im Alter von 86.

Revolutionsoberhaupt  Ayatollah Khamenei sagte: Der Verlust von Ayatollah Mesbah Yazdi ist ein großer Schaden für die Theologischen Lehrstätten und den Bereich „Islamisches Wissen“. Er war ein hervorragender Denker und ein würdiger Leiter; jemand der sich klar bei der Darlegung von Recht und Wahrheit äußerte und standhaft den geraden Weg ging…Von seiner Jugend bis ans Lebensende war er von  Frömmigkeit und Gottesfürchtigkeit geprägt. Der Erfolg auf dem Weg des Wissens über den Einen Gott ist der große Lohn für diese langjährigen Bemühungen für Gottes Sache.“

Ayatollah Mesbah Yazdi  war an der Gründung des Kooperationsbüros zwischen Theologischen Lehrstätten und Universitäten  nach dem Sieg der Islamischen Revolution im Iran im Jahre 1979 aktiv mitbeteiligt und hat ebenso einen wichtigen Beitrag zum Wandel und dem Wiederaufbau des Systems der Theologischen Lehrstätten geleistet. Er hat die Baqir ul  ulum – Stiftung für Wissenschaft und Forschung gegründet und daraufhin das Imam-Chomeini Lehr- und Forschungsinstitut in Qum.  Die Bevölkerung der Provinz Chorasan-Razawi wählte ihn zu ihrem Vertreter im Führung-Expertenrat. Ayatollah Mesbah Yazdi war ehemals Mitglied in dem Obersten Rat der Kulturrevolution und Mitglied der Gemeinschaft der Gelehrten des Houzeh Ilmi  – Islamisch-Theologische Hochschule in Qum, ehemaliger Vorsitzender des Obersten Rates der Ahl-ul-Bait-Weltvereinigung und einer der bekannten Lehrmeister am Theologiezentrum in Qum. Sein Wissen über Fiqh und Usul (islamische Jurisprudenz und Grundsatzlehre) hat er bei hervorragenden Gelehrten wie Burudscherdi, Araki, Imam Chomeini und Bahdschat erworben und schon im Alter von 27 den Grad eines Mudschtahid, der zur selbstständigen Urteilsfindung fähig und berechtigt ist, erreicht.

Seine Bekanntschaft mit Gelehrten wie dem verstorbenen Allameh Tabatabai und dessen hohen Grad an Wissen und Gottesehrfurcht regten ihn dazu an, sich besonders auf die Lehre der Koranwissenschaften und der Koranexegese zu konzentrieren. Er entwickelte dabei eine solche Präzision, dass  Allameh Tabatabai ihm seine  bekannte Koranexegese Al Mizan vor deren Herausgabe zur Überprüfung anvertraute.

Ostad Mesbah Yazdi hat nicht nur Theologie studiert sondern unter anderem  auch Physik und Chemie. Er erlernte ebenso Französisch und Englisch und vor allen Dingen widmete er sich der Philosophie. Sein großes Interesse an der Philosophie erwachte während des Studiums bei Allameh Tabatabai, der sich bei Debatten über den Islam auf die logische Beweisführung stützte.

Die Begegnung mit großen Theologiegelehrten  ebenso wie seine Begabung und  sein Charakter verhalfen Mesbah Yazdi  zu progressivem Denken und einer tiefen Weltanschauung, so dass er überzeugend Zweifelfragen klären und der   Flut von Anzweifelungen seitens Religionsgegnern erfolgreich entgegenwirken konnte.  Er hat zahlreiche Bücher über Philosophie und Religion geschrieben, in denen er den Islam als die vollendete Religion verteidigt und zeigt, dass es keinen Bereich in der Soziologie und Psychologie und Erziehungswissenschaften und anderen Wissenschaften gibt, zu dem sich der  Islam nicht äußern könnte.

Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei betrachtet zudem die Ausbildung von Schülern an dem Rah-e Haqq- Institut und dem Imam-Chomeini-Lehr- und Forschungsinstituts als eine der Errungenschaften von Ayatollah Mesbah Yazdi.  Er hat gesagt:

„Erfreulicherweise zählt es zu den Erfolgen von Herrn Mesbah Yazdi in Qum, dass seine Gelehrsamkeit auf gute  Schüler übergegangen ist  – im Gegensatz zu vielen unserer Gelehrten, deren Gelehrsamkeit auf sie selber beschränkt geblieben ist“. Ayatollah Khamenei hat auch gesagt: „Ich, ein Diener, kenne den geehrten  Herrn Mesbah  schon seit beinahe 40 Jahren und ich schätze ihn als einen Rechtsgelehrten, Philosophen, Kenner und Experten in wichtigen Fragen des Islams.  Auch wenn Gott, der Höchsterhabene, unserer heutigen Generation nicht das Glück beschert hat, aus der Gegenwart von Persönlichkeiten wie Allameh Tabatabai und Schahid Motahhari zu schöpfen, so  füllt – mit Gottes Gnade – diese geschätzte und hohe Persönlichkeit  in unserer Zeit die Lücke aus, die diese wertvollen Menschen hinterlassen haben.“

Der Heilige Koran ist das große Gotteswunder und die ewige Urkunde des Islams.  Dieses Gottesbuch blieb trotz der verschiedensten Sabotagen von Übergriffen verschont. Es rettet die Menschheit vor Abweichungen. Der Koran ist wegen seiner Garantie zur Rechtleitung der Menschheit so bedeutend. Der Eine Gott spricht alle auf der Welt in diesem Buch an und verkündet die weltweite Botschaft, dass jeder,  der den Koran und seine Lehren zur Richtlinie nimmt, den Weg der Rechtleitung gewählt hat, der zuverlässiger ist als jeder andere.  Ayatollah Mesbah Yazdi war ein Koranexeget und seine Persönlichkeit war vom Koran geprägt.  Als seine Mutter mit ihm schwanger war, hatte sie einen Traum, der darauf hinwies, dass ihr Kind einmal ein Koranexeget werden würde und tatsächlich ging dieser Traum in Erfüllung. Mesbah Yazdi hat zu vielen Themen den Koran ausgelegt und seine Auslegungen können der Erweiterung des Horizontes seiner Studenten und von Gelehrten dienen, die sich für Islamisches Denken und  islamische Geisteswissenschaften begeistern.

Ayatollah Mesbah Yazdi hat auch in der Politik auf sich aufmerksam gemacht. Sein politisches Denken unterscheidet sich vom Säkularismus – der Trennung von Religion und Staat. Er war davon überzeugt, dass die Religion Gottes  Aussagen über die Klarstellung des politischen Systems enthält. Die islamische Gesellschaft strebt ein Endziel an, und zwar Wohl und Glückseligkeit. Unterdessen fehlt der modernen Denkweise ein Endziel oder das einzige Endziel sind Wohlstand, Sicherheit und Gleichstellung.

Ayatollah Mesbah Yazdi hat sich über die Demokratie, den Islamischen Staat  und religiös fundierte Volksregierung geäußert und gesagt: „Wir begegnen heute einer Reihe von Begriffen, die in sich nicht islamisch sind, aber da wir uns mit der übrigen Welt in einer gemeinsame Sprache verständigen müssen, debattieren wir über diese Begriffe und konkretisieren unseren Standpunkte dazu. Einige Begriffe wie Menschenrechte und Demokratie sind  in der westlichen Kultur zu einem höchsten und absoluten Wert geworden. Wenn wir diese Begriffe ablehnen, haben wir die Pforte des Dialoges geschlossen, jedoch ist es  auch nicht richtig uns passiv zu verhalten. Der Islam ist keine Religion, die durch Schließen der Tür zum Dialog sich selber aussperrt. Aus dem Koran geht hervor, dass man sich in einigen Dingen auf gemeinsame positive Grundsätze  einigen muss und dann die Dinge, über die Uneinigkeit herrscht,  auf geeignete Weise darlegen soll.“

In Wahrheit hat Ayatollah Mesbah Yazdi seine wichtigste Pflicht darin gesehen, der theoretischen Verteidigung des Islams und der Islamisch-republikanischen Staatsordnung zu dienen. Er hat einen einmaligen Beitrag dazu geleistet, indem er sich gestützt auf seine  klaren Gedanken kritisch bei wissenschaftlichen  Disputen zu Eklektizismus und Marxismus äußerte, das islamisch-republikanische System auf Grundlage der Statthalterschaft des Rechtsgelehrten verteidigte, einen Wandel in dem System der theologischen Lehrstätten hervorrief, begabte Theologieschüler ausbildete und an Konferenzen und Foren im In- und Ausland teilnahm, um die Grundlagen des Islams und die Islamischen Republik zu verteidigen.  Reuel Marc Gerecht, ein ehemaliger CIA-Agent hat sogar auf einer Konferenz gesagt: „Mesbah Yazdi ist ein besonderer, außergewöhnlicher Geistlicher Irans.“ Er fügte hinzu: Unser einziges Hindernis zur Herstellung der Demokratie ist Ayatollah Mesbah Yazdi. Nur er! Er ist der einzige, der für die  Demokratie ein Problem darstellt.“   Natürlich meinte dieser ehemalige CIA-Agent die amerikanische Version von Demokratie und mit Herstellung der Demokratie die Amerikanisierung.

Die Religionsgelehrten, denen in der Hauptsache die Lehre und Verbreitung des göttlichen Wissens und der Lehre der Propheten obliegt, nehmen einen hohen Platz ein. Denn sie lehren die Gebote und ein Wissen, ohne das die Gesellschaft ihren religiösen Geist und ihre Moral verliert und auf ihren Untergang zusteuert. Imam Hadi aus dem Hause des Propheten (F) hat gesagt: „Gäbe es während der Ära der Verborgenheit des Qaim der Al-e Mohammad (S) (dem Verheißenen Retter) keine Gelehrten, welche den Menschen auf den Weg zu ihn führen und die mit den göttlichen Hudschat (Beweisen) seine Religion verteidigen … dann würde niemand der Religion Gottes treu bleiben und alle würden abtrünnig werden (und die Religion verlassen) . Aber sie (diese Gelehrten) nehmen die Führung der Herzen fest in die Hand und bewahren sie wie der Kapitän eines Schiffes, der das Schiffsrad  fest in der Hand behält. Daher sind sie vor Gott die besten Menschen.“

Ayatollah Mohammad Taqi Mesbah Yazdi ist schließlich in der Zeit, in der sich die Trauer um das Martyrium der großen Dame des Islams, Prophetentochter Hadhrate Fatima Zahra (S) jährte, zu Gott zurückgekehrt. Seine Hinterlassenschaft sind kulturelle und religiöse Zentren und viele Bücher sowie begabte Schüler, die seinen Weg fortsetzen.  Bewahrt bleibe  sein Andenken.

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